Divya Bishnoi, Tanveen Kaur und Badaruddoza
Die vorliegende Studie konzentrierte sich auf Frauen dreier Bevölkerungsgruppen, nämlich Bishnoi, Sikhs und Hindus aus zwei nördlichen Bundesstaaten Indiens (Punjab und Rajasthan). Ihr Hauptziel war (i) die Beschreibung des grundlegenden Designs für Regressionsbeziehungen und Korrelationen zwischen den Phänotypen von Blutdruck, anthropometrischen Messungen und Stoffwechselvariablen und (ii) der Vergleich der drei Bevölkerungsgruppen und die Ermittlung signifikanter Prädiktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Insgesamt wurden 310 Frauen aus den drei Bevölkerungsgruppen rekrutiert. Alle anthropometrischen und physiometrischen Messungen wurden bei jeder Person mit Standardverfahren durchgeführt. Frauen der Hindu-Bevölkerung hatten ein höheres Risiko, Sikhs ein mittleres und Bishnoi ein geringeres Risiko bei einem Vergleich hinsichtlich BMI, Gewicht, Taillenumfang, Gesamtcholesterin, Triglycerid, HDL und Cho-HDL-Verhältnis. Da der Taillenumfang ein Maß für Android-Adipositas ist, erwies er sich als signifikanter Prädiktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in allen drei Bevölkerungsgruppen. Körperliche Inaktivität hingegen zeigte eine starke Verbindung mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Man kann nun den Schluss ziehen, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten, sondern dass man sich vielmehr schon viel früher als in den Wechseljahren mit den Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen befassen sollte.