Joanna Gasch, Claudia S. Leopold und Holger Knoth
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Änderungen des Zetapotenzials von ungeladenen (PES0) und positiv geladenen (PES+) Polyethersulfonmembranen zu messen und ihre chemische Zusammensetzung zu untersuchen. Endotoxin-rückhaltende Filter mit 0,2 μm PES0- und PES+-Membranen werden zur Filtration einer Furosemid-Natrium-Lösung mit einer ansteigenden Konzentration bis zu 60 μmol/l verwendet. Zur Analyse der chemischen Zusammensetzung beider Membranen wurde Röntgen-Photoelektronenspektroskopie (XPS) verwendet. Das Zetapotenzial wurde mit einem Stromstrom-Elektrokinetikanalysator bestimmt. Die positive Ladung der PES+-Membran, die einem positiven Zetapotenzial entspricht, nahm mit steigender Furosemid-Natrium-Konzentration ab. Im Gegensatz dazu ändert sich das Zetapotenzial von PES0-Membranen mit steigender Arzneimittelkonzentration kaum. XPS ermöglicht die Bestimmung der chemischen Zusammensetzung der untersuchten Membranen. Beide Membranen enthalten nur Sauerstoff, Kohlenstoff, Schwefel und Stickstoff. Auf der Oberfläche der PES+-Membran wird die positive Ladung durch Ammoniumstickstoff verursacht. Ionische Zusätze konnten nicht nachgewiesen werden. Die vom Hersteller angegebene Nutzungsdauer des PES+-Filters (96 h) ist nur für nichtionische Infusionslösungen anzuwenden. Daher sollten bei der Verwendung ionischer Infusionslösungen Angaben zur maximalen Nutzungsdauer des Filters gemacht werden.