Dimitar Serbezov, Lubomir Balabanski, Sena Karachanak-Yankova, Radoslava Vazharova, Desislava Nesheva, Zora Hammoudeh, Rada Staneva, Marta Mihaylova, Vera Damyanova, Olga Antonova, Dragomira Nikolova, Savina Hadjidekova, Draga Toncheva
In Studien zur Langlebigkeit beim Menschen wurden zahlreiche genetische Varianten mit geringen Auswirkungen identifiziert, die jedoch in anderen Populationen nicht leicht reproduzierbar sind. Wir haben die Exomsequenzierung von zwei DNA-Pools durchgeführt: von 32 bulgarischen Hundertjährigen und 61 jungen gesunden Kontrollpersonen. Insgesamt wurden 59.935 gefilterte Varianten entdeckt, von denen 216 in die Longevity Map-Datenbank aufgenommen wurden, die 2.843 mit Langlebigkeit assoziierte Varianten auflistet. Unter Verwendung von Fishers exaktem Test zeigten 22 dieser Varianten bei den Hundertjährigen eine signifikant höhere Allelfrequenz als beim Kontrollpool und sind somit positiv mit Langlebigkeit assoziiert. Andere 24 Varianten wiesen eine signifikant höhere Frequenz in den Kontrollgruppen auf und können als negativ mit Langlebigkeit assoziiert angesehen werden. Das Risiko-C-Allel in rs429358 des APOE-Gens wurde nur im Kontrollpool und mit geringerer Frequenz im Vergleich zu anderen Populationen nachgewiesen. REACTOME-Analysen zeigten, dass überrepräsentierte Signalwege mit positiven Langlebigkeitsvarianten zum Expressions-/Transkriptionsnetzwerk gehören, in dem TP53 die führende Rolle spielt und mit anderen Genen (ATR, FANCD2, BAX, BRIP1) interagiert, während Signalwege mit negativen Langlebigkeitsvarianten zum Signaltransduktionsnetzwerk gehören. Unsere Ergebnisse bestätigen die Bedeutung der Untersuchung von Hundertjährigen in verschiedenen Populationen, um jene Kombinationen von Varianten zu entdecken, die mit einer längeren Gesundheitsspanne in Zusammenhang stehen.