Liang Y, Qiu R, Kim S, Jang IJ, Lee WS, Plotka A und Nichols A
Hintergrund: Rassen- und ethnische Unterschiede in den CYP-Enzympolymorphismen wurden mit Bevölkerungsunterschieden im Arzneimittelmetabolismus in Verbindung gebracht. In dieser Studie wurde die Pharmakokinetik von Desvenlafaxin in Einzel- und Mehrfachdosen bei gesunden koreanischen Probanden untersucht.
Methoden: An dieser randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie nahmen 38 gesunde koreanische Erwachsene (im Alter von 18 bis 55 Jahren) teil. Die Probanden erhielten an Tag 1 einzelne orale Dosen von Placebo oder Desvenlafaxin (verabreicht als Desvenlafaxinsuccinat) 50, 100 oder 200 mg, gefolgt von 5 Tagen mit einmal täglicher Verabreichung an den Tagen 4 bis 8. Blutproben wurden vor der Verabreichung und über 72 Stunden nach der Verabreichung an den Tagen 1 und 8 entnommen. Die Plasmakonzentrationen von Desvenlafaxin wurden mithilfe einer validierten Hochleistungsflüssigchromatographie-Tandem-Massenspektrometrie gemessen und die pharmakokinetischen Parameter mithilfe einer nichtkompartimentellen Methode berechnet. Die Verträglichkeit wurde anhand der Meldung unerwünschter Ereignisse beurteilt.
Ergebnisse: Sowohl bei Einzel- als auch Mehrfachdosen von Desvenlafaxin stiegen die maximale Plasmakonzentration und die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve ungefähr linear mit der Dosis an. Bei der 4-fachen Dosissteigerung von 50 mg auf 200 mg Desvenlafaxin stieg die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve vom Zeitpunkt 0, extrapoliert auf unendliche Zeit, bei Einzeldosen und die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve vom Zeitpunkt 0-24 h bei Mehrfachdosenverabreichung um das 4,3- bzw. 4,1-Fache; die maximalen Plasmakonzentrationswerte stiegen um das 4,5- bzw. 4,3-Fache. Die mittlere scheinbare Halbwertszeit lag bei allen Dosen nach Einzel- und Mehrfachdosenverabreichung zwischen 10,75 und 13,49 h. Die Akkumulationsverhältnisse für die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve lagen zwischen 1,478 und 1,669 (maximale Plasmakonzentration 1,488-1,578). Es wurden keine schwerwiegenden oder schweren Nebenwirkungen gemeldet.
Schlussfolgerung: Die Pharmakokinetik von Mehrfachdosen von Desvenlafaxin 50-200 mg war linear und konnte bei koreanischen Probanden anhand der Pharmakokinetik von Einzeldosen vorhergesagt werden. Die pharmakokinetischen Parameter ähnelten den Werten, die zuvor bei anderen ethnischen Gruppen beobachtet wurden. Es gab keine neuen Erkenntnisse zur Sicherheit von Desvenlafaxin.