Rath R und Tevatia S
Zur Behandlung von Tuberkulose werden verschiedene Medikamente eingesetzt. Diese können häufig zu Lebertoxizität führen.
Ziel: Untersuchung des pharmakokinetischen Profils von Rifampicin und Isoniazid sowie der Metaboliten von Isoniazid, nämlich Monoacetylhydrazin (MAH) und Diacetylhydrazin (DAH) bei Patienten mit Lungentuberkulose, die als Kontrollgruppe dienten, und bei Patienten, bei denen antituberkulöse Medikamente (ATD) Lebertoxizität verursachen.
Materialien und Methoden: Zehn Patienten mit Lungentuberkulose, die bereits seit mindestens vier Wochen ATD erhielten und keine klinische Lebertoxizität aufwiesen, sowie zehn Patienten mit Lungentuberkulose, die an einer durch ATD verursachten Lebertoxizität litten, wurden eingeschlossen. Leberfunktionstest: Serumbilirubin, SGOT, SGPT, alkalische Phosphatase im Serum, Prothrombinzeit, HbsAg, IgM-Anti-HBc für Hepatitis B, Blutharnstoff und Serumkreatinin wurden untersucht.
Ergebnisse: Bei Patienten, die an einer durch ATD verursachten Lebertoxizität leiden, wurde eine Erhöhung der maximalen Serumkonzentration t1/2 und eine Verringerung der Serum-Clearance von INH sowie eine Erhöhung der maximalen Serumkonzentration, AUC und eine Verringerung der Clearance von RMP festgestellt, was darauf hindeutet, dass es zu einer verzögerten Elimination beider Arzneimittel (RMP, INH) kam, was wiederum zu einer Lebertoxizität führen kann.
Schlussfolgerung: Es wurde der Schluss gezogen, dass bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen niedrige Dosen von INH und Rifampicin verabreicht werden sollten und dass die Plasmaspiegel von MAH als Indikator zur Vorhersage der Lebertoxizität bei Patienten dienen können, die eine Tuberkulosebehandlung erhalten.