Muhammad Tahir M Bhinder, Amin Saleh Halum, Suhaib M Muflih und Mohammad Shawaqfeh
Hintergrund: Pharmakogenetische Tests können dazu verwendet werden, die medizinische Behandlung eines Patienten zu individualisieren, um zukünftige unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu verhindern. Die Pharmakogenomik untersucht einzelne Gene und kann die Anfälligkeit eines Patienten für bestimmte Nebenwirkungen von Medikamenten sowie die Wirksamkeit eines Medikaments für diesen Patienten im Voraus bestimmen. Es wurde gezeigt, dass Methotrexat je nach genetischen Ausdrücken und Variationen der Gene SLC19A, SHMT, ABCB1, ATIC und MTHFR unterschiedliche Reaktionen hervorruft.
Ziel: Bestimmung der klinischen Relevanz pharmakogenetischer Tests für Leukämiepatienten, die mit Methotrexat behandelt werden.
Methode: Von September 2013 bis August 2015 wurde eine systematische Übersichtsarbeit durchgeführt, bei der hauptsächlich die Datenbanken EMBASE und PubMed verwendet wurden. Dabei wurden Cochrane-Überprüfungen, kontrollierte klinische Studien, randomisierte kontrollierte Studien, Metaanalysen und systematische Übersichtsarbeiten identifiziert. Suchbegriffe, die zunächst einbezogen wurden, waren die Namen der einzelnen Gene (SLC19A, SHMT, ABCB1, ATIC und MTHFR), Methotrexat und Leukämie. Die Ergebnisse wurden weiter auf Englisch und an Menschen durchgeführte Studien beschränkt. Zwei Gutachter extrahierten Daten und bewerteten relevante Studien. Insgesamt wurden 82 Artikel gefunden, die dann jedoch auf 34 Artikel eingegrenzt wurden. Die 34 Artikel wurden mit der JADAD-Skala bewertet, wobei die Punktzahlen zwischen 0 und 5 Punkten lagen. Sie wurden dann auf klinische Relevanz bewertet und auf 10 Artikel reduziert, die für die Zwecke der Studie analysiert wurden.
Ergebnisse: Von den 34 bewerteten Artikeln erhielten 26 Artikel die Bewertung 0 Punkte.
Schlussfolgerung: Obwohl es auf Grundlage der JADAD-Werte deutliche Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen den klinischen Wirkungen von Methotrexat bei Leukämiepatienten und diesen Genen gibt, scheint es an hochgradig evidenzbasierten klinischen Studien zu mangeln. Keiner der gefundenen Artikel enthielt randomisierte kontrollierte Studien, obwohl überzeugende Beweise für die Notwendigkeit solcher qualitativ hochwertiger Studien sprechen, um Methotrexat Patienten sicherer verabreichen zu können.