Anabel García-Heredia, Anna Hérnandez-Aguilera, Isabel Fort-Gallifa, Jorge Joven, Vicente Martín-Paredero und Jordi Camps
Hintergrund: Clopidogrel ist ein Thrombozytenaggregationshemmer, der zur Behandlung von Gefäßerkrankungen eingesetzt wird. Es erfordert eine in vivo Bioaktivierung, die an das Cytochrom P450 gekoppelt ist. Mehrere Studien berichteten, dass Paraoxonase-1 (PON1) ein entscheidendes Enzym bei der Aktivierung von Clopidogrel ist und dass Patienten mit einer Variante des PON1192-Genpolymorphismus ein hohes Thromboserisiko haben. Diese Berichte wurden jedoch durch nachfolgende Ergebnisse nicht bestätigt. Ziel der vorliegenden Studie war es zu untersuchen, ob ein PON1-Mangel die biologische Wirkung von Clopidogrel bei Mäusen beeinflusst.
Methoden: PON1-defiziente Mäuse (n = 50) und Wildtyp-Tiere (n = 50) erhielten drei Tage lang unterschiedliche Behandlungen: a) Clopidogrel, b) Aspirin, c) Cilostazol, d) Clopidogrel + Aspirin und e) Clopidogrel + Aspirin + Cilostazol. Für die Thrombozytenfunktionsanalyse (PFA-100) wurde Blut gesammelt.
Ergebnisse: Die verschiedenen Antikoagulanzienbehandlungen führten bei allen Mäusen zu längeren Aggregationszeiten im Vergleich zur internen PFA-Kontrolle, was die thrombozytenaggregationshemmende Wirkung dieser Verbindungen belegt. Wir konnten bei PON1-defizienten Mäusen im Vergleich zu Wildtyptieren keine signifikanten Veränderungen im PFA-Test beobachten.
Schlussfolgerung: Ein Mangel an PON1 beeinflusst die thrombozytenaggregationshemmende Wirkung von Clopidogrel bei Mäusen nicht und stützt die Annahme, dass dieses Enzym nicht an der Bioaktivierung von Clopidogrel beteiligt ist.