Laarman ARC, Ris JM, den Burger JCG, Veldkamp AI2, Swart EL und van Weissenbruch MM
Hintergrund und Ziel: Die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Schmerzen ist in der Neugeborenenperiode von großer Bedeutung. Paracetamol ist das am häufigsten verschriebene Medikament zur Schmerzbehandlung. Die Verabreichung von rektalem Paracetamol ist begrenzt und die Wirksamkeit kann bei Neugeborenen unterschiedlich sein. Diese Studie basiert auf der Hypothese, dass intravenöses (iv) Paracetamol bei Frühgeborenen gut vertragen wird, weniger variabel ist und daher zuverlässiger wirkt als rektales Paracetamol. Wir verglichen daher die Wirksamkeit der intravenösen und rektalen Verabreichung bei (Früh-)Neugeborenen während einer Krankheitsperiode mit Schmerzen.
Methoden: Wir schlossen 21 Neugeborene mit Schmerzen im postmenstruellen Alter (PMA) von 28-44 Wochen ein. Sie erhielten Paracetamol rektal oder intravenös gemäß den niederländischen Richtlinien. Die Serumkonzentrationen im Steady State (t = 0, 0,5, 1, 2, 4, 6 Stunden) wurden bestimmt.
Ergebnisse: Die Clearance war abhängig vom Gewicht, nicht von der PMA. Die geschätzten mittleren Serumkonzentrationen nach vier Gaben betrugen 4,8 ± 0,7, 8,1 ± 1,9 und 10,2 ± 3,1 mg/l und nach rektaler Gabe 4,1 (n=1), 12,6 ± 6,0 und 14,0 ± 6,7 mg/l. Leber- oder Nierenfunktionsstörungen wurden nicht beobachtet.
Schlussfolgerung: Die rektale und intravenöse Gabe von Paracetamol wird von (Früh-)Neugeborenen gut vertragen. Bei rektaler Gabe kommt es zu keiner Paracetamolabsorption oder zu größeren Schwankungen mit inter- und intraindividuellen Schwankungen, was sich insbesondere bei (Früh-)Neugeborenen als unzuverlässig erweist. Die Dosierung von Paracetamol (rektal und iv) sollte auf dem Gewicht und nicht auf der PMA basieren. Weitere Forschung ist erforderlich, um das genaue Dosierungsschema und die Zielkonzentration von intravenösem Paracetamol bei (Früh-)Neugeborenen im Vergleich zum Schmerzempfinden, insbesondere bei Frühgeborenen, zu definieren.