Ogunmuyiwa Stella Aimiede*,Gbolahan Omoyosola Olalere,Olaosun Adedayo O,Sotannde Adeshola I
Hintergrund: In Entwicklungsländern werden Spalten möglicherweise stark unterberichtet, da sie zu spät oder gar nicht auftreten. Ziel dieser Studie war es, die beschreibende Epidemiologie der Lippen-Kiefer-Gaumenspalten zu beleuchten, die in den Abteilungen für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie zweier sekundärer Gesundheitseinrichtungen im Südwesten Nigerias behandelt wurden, und die Faktoren herauszufinden, die für die späte Vorstellung verantwortlich sind.
Methodik: Eine prospektive Querschnittsstudie mit aufeinanderfolgender Rekrutierung von einwilligenden Patienten mit Spalten, die sich zwischen Juli 2010 und Februar 2012 in den Einrichtungen vorstellten. Die Patientendaten wurden per Fragebogen erhoben. Die Daten wurden mit SPSS Version 17.0 (SPSS, Chicago, IL, USA) analysiert, um beschreibende Statistiken zu erstellen.
Ergebnisse: Es nahmen 63 Patienten teil: 27 Männer (42,9 %), 36 Frauen (57,1 %). Das Durchschnittsalter betrug 8 Jahre (Altersspanne 1 Tag bis 41 Jahre). Darüber hinaus war die Altersverteilung multimodal (modale Alter: 1 Jahr und 4 Jahre). Das Verhältnis Männer zu Frauen lag bei 1:1,3. Der am häufigsten auftretende Spaltentyp war die einseitige Lippenspalte mit oder ohne Gaumen (50,8 %), die mediane Spalte war am seltensten (1,6 %). Etwa 9,5 % der Spaltenfälle standen im Zusammenhang mit angeborenen Anomalien. Bei keinem der Patienten wurde Blutsverwandtschaft festgestellt . Über 70 % der Patienten stellten sich verspätet zur Behandlung vor, wobei finanzielle Einschränkungen der häufigste Grund dafür waren. Nur 6,3 % der Patienten gaben an, dass Spalten in der Familienanamnese vorkamen. Nur ein Drittel der operierten Patienten war beim dritten Nachuntersuchungstermin anwesend. Fazit: Verspätetes Vorstellen, mangelnde Nachuntersuchungstreue und Armut bleiben die großen Herausforderungen für die OFC-Reparaturdienste in Entwicklungsländern. Man geht davon aus, dass eine zunehmende Verfügbarkeit von OFC-Reparaturdiensten und mehr Aufklärungskampagnen zur Lösung dieser Probleme beitragen können. Es besteht Bedarf an gut konzipierten prospektiven Studien in den Entwicklungsländern, um die wahre Belastung durch diese Erkrankung zu beurteilen.