Rossella Di Franco, Matteo Muto, Vincenzo Ravo, Domenico Borrelli, Alfonsina Pepe, Sara Falivene, Angela Argenone, Giovanna Guida und Paolo Muto
Einleitung: Mukositis ist eine schwerwiegendere Komplikation der Chemotherapie und Strahlentherapie bei Kopf- und Halskrebs und geht mit dem Risiko einer Therapieunterbrechung einher. Die Toxizität hängt mit reaktiven Sauerstoffspezies zusammen, die die Transkription von NF-kB, iNOS, AP-1 und entzündungsfördernden Zytokinen verursachen. Ziele: Wir haben eine retrospektive Studie durchgeführt, um die vorbeugende Wirkung von Verbascoside (Mucosyte®) bei auftretender Mukositis infolge einer Strahlentherapie zu untersuchen. Methoden: Wir untersuchten 172 mit Strahlentherapie behandelte Patienten, aufgeteilt in zwei Gruppen: Kontrollgruppe aus 83 Patienten, die mit 3DCRT oder IMRT behandelt wurden und denen Verbascoside (Mucosyte®) bei Auftreten einer Mukositis verschrieben wurde, und andererseits Mucosyte-Gruppe aus 89 Patienten, die mit 3DCRT, IMRT, Tomotherapie behandelt wurden und denen vor und bis zwei Wochen nach Ende der Strahlentherapie Mucosyte® verabreicht wurde. Die Strahlentherapiedosen lagen zwischen 30 und 71,3 Gy, die mit mehreren koplanaren Feldern verabreicht wurden. Wir haben den Prozentsatz der Patienten mit Mukositis Grad 1, 2, 3 oder 4 in den beiden Patientengruppen: absolute Risikoreduktion (ARR), relatives Risiko (RR), relative Risikoreduktion (RRR) und Odds Ratio (OR) berechnet. Wir haben die akute Toxizität und die mittlere Dosis (Dmean) für die Ohrspeicheldrüsen ausgewertet, um den Einfluss der Techniken auf den Beginn einer Mukositis zu bestimmen. Ergebnisse: Der Prozentsatz hoher Toxizität ist in der Mucosyte-Gruppe niedriger. Wir haben berechnet: Risiko für Nebenwirkungen bei MG PM = 0,17; Odds = 0,20; Risiko für Nebenwirkungen bei CG Pc = 0,52; Odds = 1,08; Odds Ratio OR = 0,19; relatives Risiko RR: 0,33; relative Risikoreduktion RRR: 0,67; absolute Risikoreduktion ARR: 0,35. Alle Parameter zeigten die Wirksamkeit von Verbascoside bei der Behandlung von Patienten mit Kopf- und Halskrebs. Schlussfolgerungen: Bei der Anwendung von Mucosyte® vor und bis zwei Wochen nach Ende der Strahlentherapie ist die Inzidenz einer Muscositis geringer, aber dieses Ergebnis wird auch von der Technik beeinflusst. Mundtrockenheit, Mykose und Schmerzen treten bei Patienten, die Mucosyte® zur Vorbeugung anwenden, unabhängig von der angewandten Technik deutlich seltener auf.