Hintergrund: Beobachtungsstudien und klinische Tests weisen zunehmend auf signifikante Zusammenhänge zwischen Parodontitis (chronische, infektiöse, entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates) und rheumatoider Arthritis (chronische systemische Autoimmunerkrankung) hin.
Ziel: Ziel der Studie war die Beschreibung des dentalen, parodontalen und oralen prothetischen Status von ambulanten Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA).
Material und Methoden: Die Studie wurde von Juni 2010 bis März 2011 in der Tagesklinik für Rheumatologie des Universitätsklinikums Toulouse durchgeführt. Die Aktivität der RA wurde anhand des Krankheitsaktivitätsscores 28 (DAS28) definiert. 74 Personen mit RA wurden eingeschlossen. Der parodontale Status wurde anhand von Messungen der Taschentiefe, Blutung beim Sondieren und Attachmentverlust bestimmt. Die parodontale Epitheloberfläche (PESA) und die parodontale entzündete Oberfläche (PISA) wurden berechnet.
Ergebnisse: Die untersuchte Population war 60,3 ± 11,9 Jahre alt, davon 75,7 % weiblich. 48,6 % der Probanden hatten eine mittelschwere RA (3,2 < DAS28 ≤ 5,1) und 22,2 % eine hohe RA-Aktivität (DAS28 > 5,1); 93,2 % wurden mit Biotherapie behandelt. Die mittlere Anzahl natürlicher Zähne betrug 18,9 ± 9,7. Die mittlere Anzahl durch herausnehmbaren Zahnersatz ersetzter Zähne betrug 7,1 ± 10,5. Der mittlere PISA betrug 291,9 mm² ± 348,7 und das PISA:PESA-Verhältnis betrug 33,2 % ± 24,2. 94 % der Patienten hatten eine Parodontitis, die bei 48 % mittelschwer und bei 46 % schwer war. Schlussfolgerung: Diese Studie unterstreicht die Notwendigkeit von Prävention und angemessener Zahnpflege zur Verbesserung der allgemeinen und oralen Lebensqualität von Patienten mit rheumatoider Arthritis. Angesichts der Häufigkeit von Parodontitis und einiger physiopathologischer Hypothesen sind klinische Studien erforderlich, um festzustellen, ob eine Parodontitisbehandlung die biologischen und klinischen Parameter der RA verbessern kann.