Gokul Ramani, Georgi Abraham, Milly Mathew und Nancy Lesley
Einleitung und Ziele: Patienten mit CKD leiden häufig an Unterernährung. Auch nach erfolgreicher Nierentransplantation bleibt die Unterernährung bestehen. Wir untersuchten die Beziehung zwischen Serumalbuminwerten und verschiedenen Indikatoren für den Ernährungszustand.
Methoden: Wir führten eine retrospektive Studie mit 249 Patienten nach einer Transplantation durch, die sich
in einem Zentrum der tertiären Versorgung erfolgreich einer Nierentransplantation unterzogen hatten (zwischen 1995 und 2012). Serumparameter wie Albumin (Bromkresolgrün-Methode), Hämoglobin, Elektrolyte, Kreatinin, Prednisolondosis und das Vorhandensein von Diabetes mellitus wurden analysiert. Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Alkohol und Ernährung sowie BMI wurden ebenfalls berücksichtigt. Wir klassifizierten Serumalbumin als <3–3,4 g/dl, 3,5–3,9 g/dl und über 4 g/dl. Den BMI klassifizierten wir gemäß den WHO-Richtlinien. Die Körperzusammensetzung, einschließlich Magermasse, Fettmasse und Fettanteil, wurde mittels dualer Röntgenabsorptiometrie bewertet. Es wurden deskriptive Statistiken, Korrelationsstatistiken und der Chi-Quadrat-Test von Pearson verwendet.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der 150 Männer und 99 Frauen betrug 46 ± 13 Jahre. Der mittlere Serumalbuminwert betrug 3,6 ± 0,6 g/dL. 10 % hatten einen normalen BMI, 62 % waren präadipös, 21 % waren adipös Klasse 1, 5 % adipös Klasse 2 und 2 % adipös Klasse 3. 76 % unserer Studiengruppe ernährten sich fleischbasiert und 24 % waren reine Vegetarier. Die mittlere Dosis des eingenommenen Prednisolon betrug 20 ± 10 mg/Tag. 5 % der Transplantationspatienten waren verstorben und bei 1 % war das Transplantat fehlgeschlagen. Bei der Nachuntersuchung stellten wir eine signifikante positive Korrelation zwischen Serumalbumin und Hämoglobin (p=0,002), LDL (p=0,046), Fettanteil (p=0,032) und einer fleischbasierten Ernährung (p=0,032) fest. Ein Serumalbuminwert von >4 g/dl wurde bei 46 % der Personen beobachtet, die sich fleischbasiert ernährten, im Gegensatz zu 25 % der reinen Vegetarier. 66 % der Vegetarier hatten einen Serumalbuminwert im Bereich von <3–3,4 g/dl. Es gab negative Korrelationen zwischen der Prednisolondosis
und Serumalbumin (p=0,005), FM (p=0,006), Fettanteil (p=0,002) und Serumkreatinin (p=0,013). Es wurde eine positive Korrelation zwischen Hämoglobinspiegel und LDL (p=0,005), FM (p=0,004), HCO3- (p=0,015) und Cl- (p=0,012) sowie Hämoglobinspiegel und Kaliumspiegel (p=0,015) beobachtet. Es wurde keine signifikante Korrelation zwischen Serumalbumin und Patientenüberleben beobachtet.
Schlussfolgerungen: Serumalbumin variiert je nach Ernährung und ist bei Patienten, die sich nach der Transplantation fleischbasiert ernähren, signifikant höher. In unserer Studiengruppe war nach der Transplantation leichte Fettleibigkeit vorherrschend. Ein höherer Fettgehalt war mit höheren Serumalbuminspiegeln verbunden, was auf einen besseren Ernährungszustand hinweisen kann. Niedrigere Erhaltungsdosen von Prednisolon können die Albuminspiegel verbessern. Eine weitere randomisierte kontrollierte Studie, die die Rolle der Proteinergänzung bei Vegetariern nach Nierentransplantation untersucht und die Wirkung einer verringerten Prednisolondosis bewertet, ist gerechtfertigt.