Marit Kvangarsnes, Henny Torheim, Torstein Hole und Paul Crawford
Ziel der Studie war es, Einblicke in die Ansichten von Intensivpflegekräften hinsichtlich der mitfühlenden Pflege von Patienten mit einer Verschlimmerung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung zu gewinnen. Patienten, bei denen eine akute Verschlimmerung der Krankheit auftritt, sind gefährdet, da sie sich in einer lebensbedrohlichen Situation befinden und zur Linderung der Atemnot vollständig auf medizinische Maßnahmen angewiesen sind. Dabei wurde ein hermeneutisch-phänomenologischer Ansatz verfolgt. Im Herbst 2009 wurden in zwei Krankenhäusern in Westnorwegen drei Fokusgruppeninterviews mit Intensivpflegekräften durchgeführt. Eine Gruppe bestand aus fünf Teilnehmern, zwei Gruppen aus jeweils sechs Teilnehmern (N=17). Eine Zusammenarbeit wurde als wesentlich erachtet, um in diesen Situationen eine mitfühlende Pflege gewährleisten zu können. Aus den Daten ergaben sich drei Hauptthemen: (a) Vorbereitung auf die Behandlung von Atemnot; (b) Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung; (c) Betrachtung jedes Patienten als Person mit einzigartigen Bedürfnissen. Diese wurden als wichtig für die mitfühlende Pflege von Patienten mit einer Verschlimmerung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung empfunden. Die Studie zeigte, dass mitfühlende Pflege Interventionen auf verschiedenen Ebenen umfasst, wobei einfache, beruhigende Pflege und technische Anpassungen besonders im Vordergrund stehen. Die Studie zeigte auch, dass bei der Planung des weiteren klinischen Behandlungsverlaufs eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich ist.