Oddvar Skre
Die alpinen und arktischen Waldgrenzen sind das Ergebnis langfristiger Prozesse, die eine Anpassung an ein kaltes Klima mit Umweltbelastungen sowie niedrigen Bodentemperaturen und Nährstoffaufnahmeraten beinhalten. Die globale Erwärmung und veränderte Landnutzung infolge von Veränderungen in der Weltwirtschaft und der Agrarpolitik können die Veränderungen der Waldgrenze beeinträchtigen. Die globale Erwärmung wird voraussichtlich das Baumwachstum und die Samenvermehrung verstärken und dadurch die Höhe und Breite der Baumgrenze erhöhen. Eine Ausweitung der Waldfläche infolge verringerter Abholzung und Beweidung würde ebenfalls das Albedo verringern und die globale Erwärmung in den Waldgrenzgebieten verstärken. Rückkopplungseffekte durch erhöhte Bodentemperaturen und den damit verbundenen Ausstoß von Treibhausgasen werden voraussichtlich die globale Erwärmung und die Verschiebung der Waldgrenze weiter verstärken. Andererseits würden lokale Störfaktoren wie erhöhte Insektengefahr, Windwurf, Beweidung, anthropogene Störungen und Versumpfung diese Veränderungen verringern oder behindern oder sogar zu einem Rückgang der Waldgrenze führen. Diese Einschränkungen müssen bei der Bewertung von Waldgrenzen als Klimaindikatoren berücksichtigt werden.