David C. Fahmy und Jason K. Lee
Hintergrund: Die subkutane Allergen-Immuntherapie (SCIT) ist eine gängige Behandlung bei saisonaler und/oder ganzjähriger Rhinitis, Konjunktivitis oder Asthma. Leider können bei der Behandlung mit einer Allergen-Immuntherapie (AIT) Nebenwirkungen auftreten, darunter systemische Reaktionen, deren Schwere von kutanen Manifestationen bis hin zu Anaphylaxie reichen kann.
Ziele: Obwohl die Wirkung von Acetasalicylsäure (ASA) und anderen nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) auf Mastzellen und als Kofaktoren der Anaphylaxie gut beschrieben ist, ist ihre Rolle im Rahmen der AIT nicht bekannt. Die aktuellen Praxisparameter berücksichtigen NSAR nicht als potenziellen Risikofaktor für Anaphylaxie bei AIT. Dieser Artikel präsentiert eine Reihe von Fällen, die belegen, dass diese Medikamente bei der Verabreichung einer AIT ebenfalls mit Vorsicht eingesetzt werden sollten.
Ergebnisse: Wir beschreiben sechs Fälle von Patienten mit verschiedenen Umweltallergien, die eine AIT erhalten hatten und einen anaphylaktischen Schock erlitten. In der Anamnese hatte jeder dieser Patienten innerhalb von 24 Stunden vor der Injektion ASA oder NSAIDs eingenommen. Vier der sechs beschriebenen Patienten entschieden sich, die AIT fortzusetzen und die Erhaltungsdosis ohne Zwischenfälle beizubehalten. Diese Patienten nahmen keine weiteren Änderungen vor, außer dass sie 24 Stunden vor der Injektion keine NSAIDs zu sich nahmen.
Schlussfolgerungen: Diese Fälle können die Aufmerksamkeit auf die Rolle von ASA und anderen NSAIDs als Kofaktor für Anaphylaxie im Rahmen einer SCIT lenken. Ärzte, die eine Immuntherapie durchführen, sollten sicherstellen, dass ihre Diskussion über die Risiken und Vorteile der Behandlung Informationen darüber enthält, dass die Einnahme von ASA und NSAIDs vor der Therapie das Risiko einer systemischen Reaktion erhöhen kann. Patienten möchten möglicherweise eine sicherere Alternative verwenden, falls eine solche verfügbar ist.