Marcus Stoetzer, Björn Rahlf, Juliane Lemound, Thomas Derfuss, Constantin von See, Nils-Claudius Gellrich
Einleitung: Die autologe Knochentransplantation ist ein Standardverfahren in der dentoalveolären Chirurgie zur Auffüllung von Knochendefekten vor der Implantation. Informationen zur Knochendurchblutung sind für die Beurteilung der Knochenspender- und -empfängerstellen von entscheidender Bedeutung. Eine gültige Beurteilung der Gewebemikrozirkulation ist ohne Anwendung einer invasiven Technik möglich. Bislang war es nicht möglich, die Knochendurchblutung im Rahmen eines nichtinvasiven Verfahrens zu messen. Materialien und Methoden: Die Knochendurchblutung wurde für zwei Augmentationsverfahren bestimmt, sowohl während des Eingriffs als auch drei Monate später. In einem Fall wurden das Transplantat und die Empfängerstelle gemessen (mentales Knochentransplantat), im anderen Fall wurden die Messungen nur zum Zeitpunkt der Augmentation durchgeführt (Beckenknochentransplantat). In 2 mm Tiefe wurden der relative Blutfluss, die venöse Sauerstoffsättigung des Hämoglobins und die regionale Hämoglobinkonzentration gemessen. Ergebnisse: Fluss, SO2 und rHb konnten über den gesamten Verlauf des Eingriffs bestimmt werden. Vor allem konnte der Vergleich zwischen der Augmentation und der Kontrolle nach 3 Monaten erfolgen. Die Werte stimmten mit der klinischen Situation überein und ermöglichten eine Beurteilung der Durchblutung. Schlussfolgerung: Die Messungen bei den beiden Patienten haben gezeigt, dass die Sonde gut geeignet ist, die lokale Durchblutung des Knochens zu messen. Die Knochendurchblutung konnte zu jedem Zeitpunkt gemessen werden. Die Methode kann als sicher und praktikabel bezeichnet werden. Es konnte nachgewiesen werden, dass diese nicht-invasive Methode zur Messung der Knochendurchblutung reproduzierbare Daten liefert, die zu jedem Zeitpunkt des Eingriffs Aufschluss über die Durchblutung des Transplantates und der Empfängerstelle geben und damit eine valide Beurteilung der Vitalität ermöglichen.