Elena Timofeeva und Juliane Calvez
Essstörungen sind verheerende und lebensbedrohliche psychische Erkrankungen. Obwohl klinische und experimentelle Untersuchungen bei der Entdeckung der neuronalen Ursachen von Essstörungen deutliche Fortschritte gemacht haben, sind die genauen neuronalen und molekularen Mechanismen der Entwicklung und Aufrechterhaltung dieser Pathologien noch nicht vollständig verstanden. Die Komplexität des neuronalen Substrats von Essstörungen behindert Fortschritte bei der Aufklärung der genauen Mechanismen. Die vorliegende Übersicht beschreibt den aktuellen Wissensstand über die Bedeutung der neuronalen Systeme, die Nahrungsaufnahme, Stress, Emotionen und Belohnung bei Essstörungen regulieren. Die aktuellen Daten auf der Grundlage klinischer und experimenteller Forschung weisen stark darauf hin, dass diese Systeme miteinander verbunden sind und ein Ungleichgewicht in einem System zu veränderter Aktivität in anderen nahrungsbezogenen Regulierungsnetzwerken führt.