Veronique Suttels, Tertius Venter und Michelle White
Einleitung: Multiple symmetrische Lipomatose (MSL) ist eine fortschreitende Erkrankung, die sich durch symmetrisch verteilte (große) Lipome über Hinterkopf, Kopf, Hals, Schultern und Rumpf äußert, was zu schweren Deformationen führt. Über 90 % der Fälle stehen mit chronischem Alkoholmissbrauch in Zusammenhang, und auch Zusammenhänge mit Stoffwechselstörungen sind häufig, aber Bösartigkeit ist selten. Bisher gibt es nur einen Bericht über MSL bei einem afroamerikanischen Patienten und keine gemeldeten Fälle in Afrika.
Falldarstellung: Wir berichten über den Fall eines 67-jährigen afrikanischen Mannes mit Gicht in der Vorgeschichte und chronischem Alkoholmissbrauch, der die typischen Symptome einer multiplen symmetrischen Lipomatose aufwies. Die Lipome wurden von einem chirurgischen Missionsteam erfolgreich entfernt.
Diskussion: Die genaue Pathogenese und Inzidenz von MSL sind weiterhin unklar. Fehldiagnosen sind häufig und die Diagnose in ressourcenarmen Umgebungen sollte durch eine Vorgeschichte von Alkoholmissbrauch und charakteristische Symptome einer multiplen symmetrischen Lipomatose veranlasst werden. Die Herausforderungen chirurgischer Eingriffe in ressourcenarmen Umgebungen werden diskutiert.
Schlussfolgerung: Ärzte sollten sich der Erkrankung und ihrer Verbindung mit Stoffwechselstörungen und selten auch mit bösartigen Erkrankungen bewusst sein. In ressourcenarmen Umgebungen sollten ethische und kulturelle Faktoren berücksichtigt werden, bevor eine Operation durchgeführt wird.