Twaroski D, Bosnjak ZJ und Xiaowen Bai
Immer mehr Belege belegen, dass eine längere Exposition gegenüber Vollnarkosen während der Gehirnentwicklung zu einem weitverbreiteten neuronalen Zelltod führt, gefolgt von Langzeitgedächtnis- und Lernbehinderungen in Tiermodellen. Diese Studien haben ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Anwendung von Narkosemitteln bei schwangeren Frauen und kleinen Kindern geweckt. Die zugrundeliegenden Mechanismen der durch Narkosemittel verursachten Neurotoxizität sind jedoch komplex und noch nicht gut verstanden. MicroRNAs sind endogene, kleine, nicht-kodierende RNAs, denen eine wichtige Rolle bei vielen verschiedenen Krankheitsprozessen zugeschrieben wird, indem sie die Zielgenexpression negativ regulieren. Eine mögliche Rolle von microRNAs bei durch Narkosemittel verursachter Entwicklungsneurotoxizität wurde kürzlich identifiziert, was nahelegt, dass die auf microRNAs basierende Signalgebung ein neues Ziel zur Verhinderung der Neurotoxizität sein könnte. Hier geben wir einen Überblick über durch Narkosemittel verursachte Entwicklungsneurotoxizität und konzentrieren uns auf die Rolle von microRNAs bei der Neurotoxizität, die sowohl in Neuronenmodellen aus menschlichen Stammzellen als auch in Tiermodellen beobachtet wurde. Es hat sich gezeigt, dass die abnorme Expression einiger microRNAs an der durch Anästhetika induzierten Entwicklungsneurotoxizität beteiligt ist, was das Potenzial von microRNAs als therapeutische oder vorbeugende Ziele gegen die Toxizität aufzeigt.