Isabel Soto-Cruz, Octavio Zerecero-Carreón, Francisco Trejo-Islas, José Luis Ventura-Gallegos, Alejandro Zentella-Dehesa, Benny Weiss-Steider und Jorge Flavio Mendoza-Rincón
Der NKG2D-Rezeptor bindet Liganden wie MICA und MICB, was die Zytotoxizität in NK-Zellen aktiviert und zur Zerstörung von Tumorzellen führt, die diese Liganden exprimieren. In normalen menschlichen Lymphzellen ist die Verbindung von DAP10 mit NKG2D für die Signalübertragung unerlässlich und wichtig für dessen Expression auf der Zelloberfläche. Der Mechanismus der Hochregulierung des NKG2D/DAP10-Komplexes ist bei Krebs jedoch noch nicht vollständig verstanden. Auch die Rolle von DAP10 bei der Aktivierung des PI3/AKT-Signalwegs bei Gebärmutterhalskrebs ist noch nicht vollständig geklärt. In der vorliegenden Studie untersuchten wir die Rolle von MICA bei der Regulierung von DAP10 in Gebärmutterhalskrebszellen. Zunächst weisen wir das Vorhandensein des NKG2D/DAP10-Komplexes in verschiedenen Tumorzelllinien mittels Durchflusszytometrie nach. Außerdem zeigen wir mittels Immunoblotting, dass MICA die Expression von DAP10 in Gebärmutterhalskrebszellen zeitabhängig hochreguliert. Wir fanden heraus, dass die AKT-Kinase konstitutiv phosphoryliert ist und MICA eine erhöhte Tyrosinphosphorylierung induziert. Darüber hinaus ist diese Aktivierung unabhängig von PI3K in Gebärmutterhalskrebs-Zelllinien, wie durch Immunoblot und Durchflusszytometrie festgestellt wurde. Unsere Ergebnisse liefern Beweise für die Annahme, dass MICA als stimulierendes Molekül fungiert, um die Expression des Rezeptoradapters DAP10 in Gebärmutterhalskrebszellen zu regulieren und so zu deren Proliferation und Überleben beitragen kann. Die Möglichkeit, dass der NKG2D-DAP10-Komplex in verschiedenen Krebsarten weit verbreitet ist, könnte transformierten Zellen einen Vorteil verschaffen, um in der Tumormikroumgebung zu überleben und der Immunüberwachung zu entgehen.