Ornelas ACC, Alves VM, Carta MG, Nardi AE5 und Kinrys G
Depressionen sind eine häufige Komorbidität und verringern die Lebensqualität, die schlechte Glykämiekontrolle und verschlimmern infolgedessen den Diabetesverlauf. Ziel dieser systematischen Übersichtsarbeit ist die Suche nach einer Population mit höheren psychischen Störungen bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes-Patienten und nach einem direkten Zusammenhang zwischen Glykämiekontrolle und psychiatrischen Störungen in dieser Population. Insgesamt wurden 2527 Referenzen, Übersichts- und Review-Artikel ausgeschlossen und 19 wissenschaftliche Studien ausgewählt: 9 Querschnittsstudien, 6 prospektive Beobachtungsstudien, 3 retrospektive Beobachtungsstudien und 1 Fall-Kontroll-Studie. Depressionen und Angstzustände treten bei Diabetikern häufig auf. Die Relevanz dieser Studie zeigt daher, dass diese psychischen Störungen in direktem Zusammenhang mit der Behandlung beider Diabetesarten stehen und die Lebensqualität verringern. Außerdem könnte die Depressionsrate bei Patienten mit Typ-1-Diabetes im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung bis zu dreimal höher und bei Personen mit Typ-2-Diabetes doppelt so hoch sein. Die Patienten haben auf lange Sicht Angst vor Folgeerkrankungen des Diabetes und erleiden zudem Schäden durch die hohe psychische Komorbidität dieser chronisch Kranken.