Yuen John WM und Yung Jolene YK
Krankenhausinfektionen (HAI) werden häufig durch invasive Geräte und Prothesen verursacht, die in den Körper implantiert werden. Das Auftragen antimikrobieller Mittel auf biomedizinische Oberflächen oder das Modifizieren des Kompositharzes mit solchen Mitteln hat sich als wirksam bei der Verringerung der Häufigkeit von HAI erwiesen. Quaternäre Ammoniumchloridsalze (QAC) und die Organosiliciumderivate (OrganoSiQAC) sind oberflächenaktiv und eignen sich für diese Anwendungen. Klinisch ist Benzalkoniumchlorid (BAC) gegen eine breite Palette von Mikroorganismen wirksam. Es wurde jedoch als Quelle mehrerer Krankenhausausbrüche aufgrund von Kontamination mit gramnegativen Bakterien erkannt. Sicherheitsaspekte wie potenzielle Toxizität und In-vivo-Wirksamkeit wurden nur unzureichend definiert. Andererseits erwiesen sich physikalische antimikrobielle Polymere, die aus OrganoSiQAC-Verbindungen gebildet wurden, als chemisch stabil und nicht auslaugbar von der gebundenen Oberfläche, während die biozide Wirkung von den Endsatelliten-QAC-Gruppen ausgeübt wurde. Aktuelle Studien haben auch über die Anwendung solcher bioaktiven Filme auf belebten Oberflächen wie Haut und Schleimhäuten berichtet. Dies eröffnet künftige Perspektiven für vielfältige Anwendungen in der Infektionskontrolle, beispielsweise zur Verringerung des Antibiotikaeinsatzes, zur Entwicklung alternativer Behandlungsmethoden bei multipler Antibiotikaresistenz und zur Blockierung der Übertragungswege bestimmter Organismen in klinischen und gesellschaftlichen Umgebungen.