Nandini Naskar, Arakhita Swain, Kedar Nath Das und Abhaya Kumar Patnayak
Hintergrund: In den letzten beiden Jahrzehnten hat sich die Qualität der perinatalen Versorgung in Indien stetig verbessert. Ein besseres Verständnis der Pathophysiologie und neuere Behandlungsstrategien wie pränatale Steroide, Tensidverwendung, neuere Beatmungsmethoden und strenge aseptische Maßnahmen haben zur verbesserten Überlebensrate von Babys mit sehr geringem Geburtsgewicht beigetragen.
Methoden: In einer prospektiven Kohortenstudie, die in einem Zentrum der tertiären Versorgung über einen Zeitraum von zwei Jahren (Oktober 2011 bis September 2013) durchgeführt wurde, wurden 744 VLBW-Babys (Geburtsgewicht <1500 g) auf Gestationsalter, Reife, mütterliche Risikofaktoren und Verabreichung von pränatalen Steroiden untersucht. Morbiditäten wie Geburtsasphyxie, Sepsis, Gelbsucht, Atemnotsyndrom, intraventrikuläre Blutung, nekrotisierende Enterokolitis, Apnoe, Lungenblutung und offener Ductus arteriosus wurden festgestellt. Es wurde ein Screening auf Frühgeborenenretinopathie und Hörbehinderung durchgeführt. Das Ergebnis in Bezug auf das Überleben bis zur Entlassung wurde aufgezeichnet.
Ergebnisse: Von 744 VLBW-Babys überlebten 496 (66,67 %) bis zur Entlassung. Mütterliche Risikofaktoren im Zusammenhang mit der Geburt von VLBW-Babys waren Erstgeburt (58,06 %), schlechter sozioökonomischer Status (40,86 %), Mehrlingsschwangerschaften (36,83 %), vorzeitiger Blasensprung (26,34 %), Bluthochdruck (13,44 %) und Unterernährung (12,36 %). Gelbsucht (43,31 %), Apnoe (26,34 %), Geburtsasphyxie (20,43 %), RDS (19,89 %) und Sepsis (18,82 %) erwiesen sich als signifikante Morbiditätsfaktoren. Die Sterblichkeit war bei Männern (20,43 %) höher als bei Frauen (12,9 %). Kein Kind unter 27 Schwangerschaftswochen und einem Geburtsgewicht von 800 g überlebte. RDS war die häufigste Todesursache (46,15 %), gefolgt von Geburtsasphyxie (23 %), Sepsis (19,2 %) und IVH (11,5 %). Pränatale Steroide verbesserten die Überlebensrate (72,9 %) und reduzierten die Inzidenz von RDS, NEC und IVH. ROP wurde bei 30,49 % der VLBW-Babys festgestellt. 33,3 % der Überlebenden fielen beim ersten Hörscreening durch.
Schlussfolgerungen: Höheres Geburtsgewicht, Gestationsalter, weibliches Geschlecht und pränatale Steroide verbesserten die Überlebensrate bei sehr schwachen Babys. Pränatale Steroide reduzierten die Inzidenz von RDS, NEC und IVH, wenn eine Frühgeburt unvermeidlich war. Der gezielte Einsatz von zusätzlichem Sauerstoff und Blutprodukten verhinderte die Entwicklung von ROP.