Natalia Mesonzhnik, Grigory Krotov und Svetlana Appolonova
Neuartige Medikamente auf Peptidbasis erfreuen sich in letzter Zeit großer Beliebtheit, insbesondere bei Sportlern, die nach Möglichkeiten suchen, ihre Leistung zu steigern. Obwohl die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) die Verwendung von pharmakologischen Substanzen im Sport verboten hat, die nicht für die medizinische Verwendung beim Menschen zugelassen sind, sind auf dem Schwarzmarkt und auf illegalen Websites im Internet eine große Auswahl solcher Peptide mit potenziell leistungssteigernden Eigenschaften erhältlich. Die Schwierigkeit, diese Moleküle in biologischen Flüssigkeiten aufgrund ihrer geringen Konzentration und ihrer Ähnlichkeit mit endogenen Verbindungen zu bestimmen, hat ihre Verwendung nicht nur unter Sportlern, sondern auch in der Welt der Amateure gefördert.
Ziel dieser Studie war die massenspektrometrische Charakterisierung eines neuartigen Peptidmedikaments S597, das über einen Online-Shop erworben wurde. Die Studie wurde mithilfe von Nanoflüssigkeitschromatographie/Quadrupol-Orbitrap-Massenspektrometrie mit genauer Massenbestimmung und Sequenzanalyse sowohl für das intakte Medikament als auch nach seiner Trypsinolyse durchgeführt. Das erworbene Medikament erwies sich als Peptid mit 31 Aminosäureresten, intrakettiger Disulfidbindung und modifiziert durch C-terminale Amid- und N-terminale Acetylgruppen. Die vorgeschlagene Sequenz stimmte mit dem Peptid S597 überein, das als Ligandenmimetikum für Insulinrezeptoren verwendet werden soll.