Prasanta K. Bhattacharya* und Aakash Roy
Hepatitis C, eine der weltweit häufigsten Ursachen für chronische Lebererkrankungen, wird durch das Hepatitis-C-Virus (HCV) verursacht, ein hepatotropes RNA-Virus. Eine HCV-Infektion beginnt mit einer akuten, meist subklinischen Infektion, die in etwa 80 % der Fälle schließlich zu einer chronischen Hepatitis führt. HCV wird in 6 Hauptgenotypen und zahlreiche Subtypen eingeteilt. Die weltweite Prävalenz der HCV-Infektion beträgt etwa 1,6 %, wobei die meisten dieser Infektionen bei Erwachsenen auftreten. Die Prävalenz der verschiedenen HCV-Genotypen ist in verschiedenen geografischen Regionen der Welt sehr heterogen. Während Genotyp 1 weltweit am häufigsten vorkommt, gibt es in verschiedenen Regionen der Welt Unterschiede in der Prävalenz der anderen Genotypen. Genotyp 3 ist in Indien der häufigste Genotyp, aber die Verteilung der anderen Genotypen variiert in verschiedenen Teilen des Landes stark; Genotyp 6, ein vergleichsweise seltener Genotyp, wurde häufig im Nordosten Indiens gemeldet. Mit der Einführung neuer oraler Medikamente, der direkt wirkenden antiviralen Mittel (DAA), haben sich die Behandlungsprotokolle für Hepatitis C dramatisch verändert, mit einem Paradigmenwechsel hin zu einer vollständig oralen, interferonfreien Behandlung. Entwicklungsländer wie Indien stehen jedoch nach wie vor vor der Herausforderung, diese neueren Behandlungsmethoden nicht zugänglich und erschwinglich zu machen. Darüber hinaus wird die Situation durch die Unterschiede in der Genotypverteilung in Indien, mit einer höheren Prävalenz des schwieriger zu behandelnden Genotyps 3, noch schwieriger. Da neuere antivirale Mittel allgemein zur Behandlung von HCV-Infektionen eingesetzt werden, sollten wirtschaftlich schwächere Länder wie Indien diese Änderungen bald in ihre Behandlungsrichtlinien übernehmen. Bis jedoch substanzielle Beweise für die Wirksamkeit der neueren Behandlungsmethoden in der indischen Bevölkerung vorliegen und Fragen zu Kosten und Zugänglichkeit geklärt sind, ist es möglicherweise noch nicht klug genug, die bestehenden konventionellen Methoden der HCV-Therapie gänzlich aufzugeben.