Amaru Ayza, Temesgen Tilahun und Decasa Bedada
Hintergrund: Eine Zwillingsschwangerschaft ist eine Risikoschwangerschaft mit erhöhtem Risiko für geburtshilfliche Komplikationen. Ziel: Diese Studie soll das Ausmaß und die geburtshilflichen Komplikationen von Zwillingsgeburten im Nekemte Referral Hospital ermitteln. Methode: Es wurde vom 1. März 2016 bis zum 29. Februar 2017 in der Geburtshilfestation des Nekemte Referral Hospital eine krankenhausbasierte, unübertroffene Fallkontrollstudie mit 104 Zwillingsgeburten als Fälle und 208 Einzelgeburten als Kontrollen durchgeführt. Die Daten wurden mithilfe vorab getesteter strukturierter Fragebögen erhoben und mit SPSS Version 20.0 analysiert. Der Zusammenhang zwischen Zwillingsgeburten und verschiedenen Variablen wurde anhand der Odds Ratio (OR) zusammen mit 95% CI bewertet. Ergebnisse: Das Ausmaß der Zwillingsgeburten lag bei 28,6 von 1.000 Geburten. Die Odds Ratio bei Zwillingsgeburten war im Vergleich zu Einzelgeburten signifikant höher für das Auftreten von hypertensiven Schwangerschaftsstörungen, Gestationsdiabetes, Frühgeburten, vorzeitigem Blasensprung, präpartalen Blutungen, Kaiserschnitten, Anämie, postpartalen Blutungen, Sepsis und Nabelschnurvorfall. Schlussfolgerung: Das Ausmaß der Zwillingsgeburten in dieser Studie war hoch und es wurden im Vergleich zu Einzelgeburten zahlreiche mütterliche Komplikationen festgestellt. Zwillingsgeburten erfordern daher während der Schwangerschaft, der Geburt und nach der Geburt eine größere Aufmerksamkeit.