Abhinav B. Chandra, Navneet Mittal, Shilpa Sambidi, Anuradha Belur, Swati Pathak, Himanshu Pathak und Yiqing Xu
Einleitung: Thrombozytopenie nach kardiopulmonalem Bypass (CPB) kommt häufig vor, und die Diagnose einer heparininduzierten Thrombozytopenie (HIT) bleibt in der klinischen Praxis trotz der Leitlinien durch die diagnostischen Bewertungskriterien „4T“ und der Labortests eine Herausforderung. Ziele: Ziel dieser Studie ist es, (i) die zeitlichen Labormerkmale der Thrombozytopenie nach CPB und (ii) die Häufigkeit klinisch signifikanter HIT basierend auf klinischer Beurteilung zu untersuchen. Methoden: Eine retrospektive Datenauswertung von Patienten, die sich einer Bypass-Operation oder Herzklappenoperation unterzogen und zusätzlich an eine Bypass-Pumpe angeschlossen wurden und intraoperativ Heparin erhielten. Ergebnisse: Von den 450 untersuchten Patienten entwickelten 142 (31,5 %) nach der Operation einen Abfall der Thrombozytenzahl um mindestens 33 % unter den Ausgangswert, im Median lag der Grad bei 61 %. Der anfängliche Thrombozytentiefststand trat zwischen Tag 0 und Tag 4 auf (im Median 1 Tag). Der kumulative Prozentsatz der Patienten, bei denen sich die Thrombozytenzahl erholte, betrug am 4. Tag 44 %, am 5. Tag 80 % und am 10. Tag 100 %. Nur 9 Patienten (2 %) zeigten einen zweiten Rückgang der Thrombozytenzahl. Durch klinische Bewertung, einschließlich klinischem Ergebnis, Thrombozytenerholung, Doppler-Testergebnissen und der Notwendigkeit der Verwendung direkter Thrombininhibitoren, wurde kein einziger Fall von klinisch signifikanter HIT diagnostiziert. Der Antikörpertest auf Heparin-assoziierten Thrombozytenfaktor 4 (H-PF4) war bei 10 % und 0 % der Patienten positiv, bei denen in der ersten bzw. zweiten Phase eine Abnahme der Thrombozytenzahl auftrat. Schlussfolgerung: Bei klinischer Bewertung wurde eine sehr geringe Inzidenz von klinisch signifikanter HIT nach CABG beobachtet, und weitere prospektive Studien sind erforderlich, um diese Beobachtung zu bestätigen.