Singhal SR, Gupta R und Sen J
Hintergrund: Bei Oligohydramnion kommt es häufiger zu mit Mekonium verfärbter Flüssigkeit, abnormalen fetalen Herzfrequenzmessungen, niedrigem APGAR-Score, geringem Geburtsgewicht, Aufnahme auf die Neugeborenen-Intensivstation, Geburtsasphyxie und Kaiserschnitten wegen fetaler Not.
Ziel: Vergleich des perinatalen Ergebnisses bei Frauen mit Einlingsschwangerschaften und einem Fruchtwasserindex (AFI) von < 5 cm mit denen mit einem AFI zwischen 6 und 20 cm.
Material und Methoden: Es handelt sich um eine prospektive Vergleichsstudie, an der insgesamt 100 Frauen mit einer Einlingsschwangerschaft mit Schädellage teilnahmen, die in zwei Gruppen zu je 50 Personen aufgeteilt wurden. Die Frauen in Gruppe 1 hatten einen Fruchtwasserindex von <5 cm und in Gruppe 2 einen Fruchtwasserindex von 6-20 cm. Primäre Ergebnisparameter waren fetale Notlage, mit Mekonium verfärbtes Fruchtwasser, ein APGAR-Score von weniger als sieben nach fünf Minuten und niedriges Geburtsgewicht. Sekundäre Ergebnisparameter waren Kaiserschnitt, neonatale Komplikationen und Aufnahme in die Neugeborenenintensivstation.
Ergebnisse: Ein AFI <5 cm war mit einer signifikant hohen Rate an Geburtseinleitung (p<0,001), Kaiserschnitten (p=0,04) und fetalem Distress (p<0,05) verbunden. Mekoniumfleckige Flüssigkeit (p=0,76), ein Apgar-Score von weniger als sieben nach 5 Minuten (p=0,307), niedriges Geburtsgewicht (p=0,130) oder Aufnahme auf die Neugeborenenintensivstation (p=1) waren in beiden Gruppen vergleichbar.
Schlussfolgerung: Ein niedriger AFI-Wert (< 5 cm) zum Geburtstermin ist mit einer signifikant hohen Rate an fetalem Distress und Kaiserschnitten während der Geburt verbunden, obwohl der AFI-Wert keinen Einfluss auf die Prognose des Neugeborenen hat.