Lorenz M. Brauchli*,Andrea Schramm,Christiane Senn,Judith Ball,Andrea Wichelhaus
Einleitung: Das Säureätzen ist das Standardverfahren zur Zahnschmelzkonditionierung . Es hinterlässt jedoch eine demineralisierte Oberfläche, die anfällig für Karies ist. Dies ist insbesondere in Kombination mit einer festsitzenden kieferorthopädischen Apparatur und verringerter Mundhygiene ein großer Nachteil . Ziel dieser Studie war es daher, die Wirkung eines Erbium:YAG-Lasers sowie eines CO2-Lasers auf die Haftfestigkeit und die Oberflächenstruktur des Zahnschmelzes zu untersuchen.
Material und Methoden: 90 frisch extrahierte Rinderschneidezähne wurden als Ersatz für menschlichen Zahnschmelz verwendet. Eine Gruppe von 30 Proben wurde nach konventioneller Säurekonditionierung geklebt und diente als Kontrollgruppe. Die beiden anderen Gruppen wurden mit einem Erbium:YAG-Laser oder einem CO2-Laser konditioniert. Alle Proben wurden mit einer Universalprüfmaschine (Instron 4444) auf Scherkräfte getestet. Als Scherkörper wurden PMMA-Zylinder (Polymethylmethacrylat) verwendet. Um die Wirkung der Konditionierungsmethoden auf die Zahnschmelzoberfläche zu vergleichen, wurden SEM-Bilder ( Rasterelektronenmikroskop ) aufgenommen.
Ergebnisse: Es gab einen signifikanten Unterschied zwischen den Scherkräften, die mit konventionellem Ätzen (16,5 MPa), dem Erbium:YAG-Laser (6,2 MPa) und dem CO2-Laser (3,3 MPa) erreicht wurden. Aufgrund großer Standardabweichungen in den mit dem Laser konditionierten Gruppen wurde jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen dem Erbium:YAG-Laser und dem CO2-Laser beobachtet. Die SEM-Bilder zeigten für beide Laser ein mikroretentives Relief, aber die mit dem Erbium:YAG-Laser behandelte Oberfläche wies Risse im Zahnschmelz auf.
Schlussfolgerung: Konventionelles Säureätzen zeigte im Vergleich zu beiden Laserkonditionierungsmethoden eine überlegene Bindungsstärke. Besorgniserregend waren die Risse , die in der mit dem Erbium:YAG-Laser behandelten Zahnschmelzoberfläche beobachtet wurden.