Michael A. Kantor, William J. Lewinski, Hina Garg, Joel Tenbrink, Jeff Lau, Robert W. Pettitt
Zweck: Kinematische Analyse naiver Schützen während acht üblicher Schießbewegungen, die bei früheren Angriffen auf Polizeibeamte oft auftraten.
Methoden: Insgesamt 20 unerfahrene männliche Schützen (Alter = 27 Jahre ± 4 Jahre; Körpergewicht = 82 kg ± 14 kg; Größe = 181 cm ± 6 cm) absolvierten 3 Versuche jeder stationären und dynamischen Bewegung und trugen Körpersensortechnologie (ADPM Technologies, Portland, OR). Die Zeit zum Abschließen jeder der acht Bewegungen wurde in Sekunden aufgezeichnet. Eine Laser-Ziel-Trainingspistole wurde auf eine Papiersilhouette in Form eines LEO abgefeuert. Kinematische Bewegungen wurden mittels deskriptiver Analyse untersucht, die Variabilität innerhalb der Versuche wurde mittels einer Zuverlässigkeitsanalyse bewertet und die Unterschiede zwischen den Gruppen in jeder der Bewegungstypkategorien wurden mittels ANOVAs mit wiederholten Messungen bestimmt.
Ergebnisse: Die Zeiten (s) für jedes Schießszenario waren wie folgt: Schießen im Sitzen und mit Blick auf das Fahrerfenster (0,50 ± 0,25); Schießen im Sitzen und mit Blick auf das Beifahrerfenster (0,64 ± 0,29); Hosenbund gezogen mit Blick in Richtung LEO (1,13 ± 0,21); Schießen in 90°-Position zum Ziel, dann Flucht (0,42 ± 0,12); Schießen mit Blick auf das Ziel, dann Drehung um 180° und Flucht (0,38 ± 0,11); mit dem Rücken zum Ziel, Drehung des Oberkörpers, Schießen, dann Flucht (0,49 ± 0,12); Flucht, dann Schießen über die gegenüberliegende Schulter (0,51 ± 0,14) und; Flucht, dann Schießen unter der gegenüberliegenden Schulter (0,64 ± 0,22). Der Standardmessfehler für die drei Versuche lag zwischen 0,04 s und 0,12 s. Die Zeit bis zum Zurückweichen und Drehen des Kopfes unter Fluchtbedingungen nach dem Abfeuern der Waffe lag zwischen 0,41 s und 0,43 s.
Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt eine schnelle Ausführung und Konsistenz bei acht üblichen Begegnungen mit LEOs, was auf einen kurzen Entscheidungszeitraum schließen lässt. Zukünftige Forschung sollte die Ausbildung und die rechtlichen Auswirkungen dieser Erkenntnisse untersuchen.