Hassan S. Halawany, Nimmi B. Abraham, Vimal Jacob, Mohammad D. Al Amri, Shankargouda Patil und Sukumaran Anil
Hintergrund: Beobachtungen aus mehreren epidemiologischen und klinischen Studien weisen darauf hin, dass psychischer Stress eine Rolle bei der Ätiologie und dem Fortschreiten von Parodontalerkrankungen (PD) spielt. Ziel der vorliegenden Studie war die systematische Analyse des Einflusses von Stress auf Parodontalerkrankungen, der in verschiedenen Fallkontroll-, Querschnitts- und prospektiven klinischen Studien berichtet wurde. Die zentrale Fragestellung dieses systematischen Reviews war, ob ausreichend Beweise vorliegen, um Stress als Risikofaktor für Parodontalerkrankungen zu betrachten. Methoden: Die Literaturrecherche nach relevanten Artikeln wurde mithilfe von PubMed, Ovid Medline, EMBASE, der Cochrane Database of Systematic Reviews und Google Scholar durchgeführt. Zusätzlich wurden Referenzlisten von Original- und Übersichtsartikeln durchsucht. Die verwendeten Schlüsselwörter und Schlüsselwortkombinationen waren „Stress“, „Parodontalerkrankung“ und „psychosoziale Störungen“. In diesem Review wurden zwischen dem 1. Mai 2006 und dem 1. Januar 2014 veröffentlichte Studien berücksichtigt. Artikel in englischer Sprache; Studien am Menschen; in zahnmedizinischen und medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht; alle Altersgruppen wurden einbezogen. Ergebnisse: Von den 43 auf Relevanz geprüften Studien wurden 25 Artikel ausgeschlossen, im Allgemeinen, weil es sich um Übersichtsarbeiten und Artikel zu Biomarkern für Stress und Parodontitis handelte; bei einigen Studien fehlten die für diese Übersicht erforderlichen Angaben zu Belastung oder Ergebnissen und zwei basierten auf Patienten mit psychischen Störungen und posttraumatischen Syndromen. Infolgedessen wurden 18 Artikel in diese systematische Übersicht aufgenommen. Die Analyse der 12 Querschnittsstudien zeigte, dass mit Ausnahme einer Studie alle anderen Studien eine positive Korrelation zwischen Stress und Parodontitis zeigten. Alle drei eingeschlossenen Fallkontrollstudien zeigten eine positive Korrelation zwischen Stress und PD. Von den 2 prospektiven klinischen Studien zeigten beide eine Beziehung, einschließlich einer negativen Reaktion auf die Parodontitistherapie. Schlussfolgerungen: Die Mehrheit der Studien zeigte eine positive Beziehung zwischen Stress und Parodontitis. Die größten Nachteile der Studien waren die unterschiedlichen Parameter, die bei der Beurteilung von Stress und PD verwendet wurden, sowie die geringere Anzahl an Patienten. Weitere gut konzipierte und gezieltere Studien sind erforderlich, um die Rolle von Stress als Risikofaktor für Parodontitis zu bestätigen.