Aji Mathew, Yusuf Parvez, Sen Thomas
Hintergrund: Darmtuberkulose ist eine Form der extrapulmonalen Tuberkulose, die jeden Teil des Magen-Darm-Trakts befallen kann. Sie kann sich mit unspezifischen Symptomen wie chronischen Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Durchfall, Verstopfung oder Blut im Stuhl äußern. In der Literatur wurde über akute Erscheinungen wie Darmverschluss und Perforation berichtet; massive Blutungen im unteren Gastrointestinaltrakt als eines der Hauptsymptome sind jedoch selten. Die Behandlung umfasst Antituberkulosemedikamente sowie bei akuter Erscheinung chirurgische Eingriffe.
Fallbeschreibung: Ein 11-jähriges Mädchen wurde mit Beschwerden über Fieber und unbestimmte Bauchschmerzen seit einer Woche eingeliefert.
Beobachtung/Intervention: Das Kind hatte kürzlich an Gewicht verloren, litt unter Hypoalbuminämie und hatte einen stark positiven Manteaux-Test. Eine Ultraschalluntersuchung des Abdomens ergab multiple prä- und paraaortische Lymphadenopathien. Eine computertomographisch (CT) gesteuerte Biopsie der Lymphknoten war geplant, doch das Kind entwickelte eine massive untere gastrointestinale Blutung, die operativ behandelt wurde.
Schlussfolgerung: Das Kind wurde einer Hemikolektomie mit Ileostomie unterzogen und die Darmtuberkulose wurde durch eine Biopsie bestätigt. Der Patient wurde mit Antituberkulosemedikamenten nach Hause entlassen und weitere Nachsorgeuntersuchungen durchgeführt.
Nachricht: Darmtuberkulose sollte als eine der Differentialdiagnosen bei einem Kind mit massiven unteren gastrointestinalen Blutungen in Betracht gezogen werden.