Monia Apulien
In den letzten Jahrzehnten gab es in den Industrieländern eine Tendenz, dass Frauen ihre Fortpflanzungspläne auf ein höheres Alter verschieben. Das fortgeschrittene mütterliche Alter ist durch ein höheres Risiko von Schwangerschaftskomplikationen wie Bluthochdruck, Diabetes und Plazentaproblemen gekennzeichnet. Mütter über 40 haben ein deutlich höheres Risiko für einen Kaiserschnitt. Ziel dieser Studie ist es, das Phänomen der Geburt bei Frauen über 40 in der Toskana zu bewerten und die Gründe für Kaiserschnitte in dieser Bevölkerung zu beschreiben. Als Datenquellen wurden das Geburtshilfezertifikat (Cedap) und die Nosologische Karte (SDO) verwendet. Für den Risikofaktor mütterliches Alter wurden logistische Modelle (bereinigt um Parität, ART und BMI) durchgeführt. Kaiserschnitte werden häufiger bei Frauen ab 40 Jahren durchgeführt: 39,4 % bei 40–42 Jahren, 58,2 % bei 43 und mehr (25,4 % bei Frauen unter 40), sowohl bei Einzel- als auch bei Mehrlingsschwangerschaften. Die Kaiserschnittrate steigt mit dem Alter deutlich an. Eine multivariante Analyse bestätigte, dass Frauen über 40 Jahren aufgrund von Krankheiten wie Diabetes oder Eklampsie, die bei diesen Frauengruppen deutlich häufiger auftreten, ein höheres Risiko für einen Kaiserschnitt haben. Darüber hinaus zeigen die Daten, dass der Kaiserschnitt in einigen Fällen nur aufgrund des Alters der Erstgebärenden durchgeführt wurde. Dieses Phänomen wirkt sich auf die Gesundheitsdienste und die sozialen Kosten aus und sollte uns dazu veranlassen, über die tieferen Gründe nachzudenken, die Frauen dazu bringen, ihr Fortpflanzungsprojekt aufzuschieben, und gegebenenfalls entsprechende politische Strategien umzusetzen.