Mi Lim Chung
Hintergrund: Untersuchung der Häufigkeit und Risikofaktoren einer permanenten Schilddrüsenunterfunktion bei Frühgeborenen mit diagnostizierter angeborener Schilddrüsenunterfunktion. Methoden: Zwischen März 2010 und Dezember 2013 wurde eine retrospektive Überprüfung der Krankenakten von Frühgeborenen durchgeführt. Wir schlossen Säuglinge ein, die mit Thyroxin behandelt wurden, nachdem bei ihnen eine angeborene Schilddrüsenunterfunktion und anhaltende Hyperthyreotropinämie diagnostiziert worden waren. Ausschlusskriterien waren Säuglinge, die nicht mehr in die Nachuntersuchung aufgenommen wurden oder bei denen die Thyroxin-Behandlung früher abgesetzt wurde und bei denen eine permanente Schilddrüsenunterfunktion nachgewiesen wurde. Wir führten im Alter von 36 Monaten einen Therapieabbruchversuch durch. Ergebnisse: Insgesamt 49 Säuglinge waren im Alter von 3 Jahren für einen Therapieabbruchversuch geeignet. Eine permanente und eine vorübergehende Schilddrüsenunterfunktion wurden bei 12 bzw. 37 Säuglingen diagnostiziert. Eine anhaltende Schilddrüsenunterfunktion trat häufiger bei Säuglingen mit hohem TSH- und niedrigem FT4-Spiegel beim ersten Screening auf und es gab eine hohe Inzidenz von Anomalien bei Schilddrüsenbildgebungsuntersuchungen und positiven Anti-Schilddrüsen-Antikörpern. Darüber hinaus war die durchschnittliche Thyroxindosis während der Nachuntersuchung bei Säuglingen mit anhaltender Schilddrüsenunterfunktion signifikant höher (p<0,05). Schlussfolgerung: Schilddrüsenfunktionsstörungen sind bei Frühgeborenen häufig, und fast 80 % der Säuglinge wiesen eine vorübergehende Schilddrüsenunterfunktion auf. Wenn also kein anderer Risikofaktor für eine dauerhafte Schilddrüsenunterfunktion vorliegt, kann bei Frühgeborenen eine frühere Ausstiegstherapie in Betracht gezogen werden.