Zaugg B, Sahrmann P, Roos M, Attin T, Schmidlin PR*
Ziel: Untersuchung, ob sich die klassische nichtchirurgische Parodontaltherapie in den letzten vier Jahrzehnten verbessert hat und wie zusätzliche lokale oder systemische Maßnahmen das klinische Ergebnis beeinflusst haben.
Methodik: Ab dem Jahr 1970 wurden die gesamten Veröffentlichungsjahrgänge jedes fünften Jahrgangs des „Journal of Clinical Periodontology“ und des „Journal of Periodontology“ manuell nach Artikeln durchsucht, die sich mit nichtchirurgischer Parodontaltherapie befassen, d. h. Scaling und Wurzelglättung entweder allein (SRP) oder in Kombination mit zusätzlicher lokaler (SRPloc) oder systemischer (SRPsyst) Behandlung. Die mittlere Taschenreduktion wurde für jede der drei Behandlungsmodalitäten berechnet. Wo notwendig, wurden eine Metaanalyse und eine Meta-Regression sowie eine lineare Regression durchgeführt.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 52 Artikel gefunden. 26 davon waren randomisierte klinische Studien . Die Metaanalyse ergab eine standardisierte mittlere Differenz der Taschenreduktion von 0,77 mm (95 % KI = 0,283; 1,255) und 0,90 mm (95 % KI 0,210; 1,593 für SRPloc–SRP bzw. SRPsyst–SRP (P < 0,0001). Die Metaregression zeigte eine signifikant stärkere mittlere Taschenreduktion für SRPloc (p = 0,011) und SRPsyst (p = 0,001) als für SRP. Zudem konnte eine negative Korrelation zwischen der Zeit bis zur Neuuntersuchung und der mittleren Taschenreduktion festgestellt werden (p = 0,015). Keine der Behandlungsmethoden hat sich in den letzten 40 Jahren verbessert.
Schlussfolgerung: Begleitende lokale oder systemische Maßnahmen scheinen die klassische nichtchirurgische Parodontitistherapie, d. h. Scaling und Wurzelglättung, zu verbessern. Keine der drei analysierten Behandlungsmethoden hat sich in den letzten 40 Jahren verbessert.