Victoria Kostenko, Robert John Martinuzzi und Geir Hareland
Die biologische Abbaubarkeit von Bohrflüssigkeitsabfällen ist für die Entwicklung umweltverträglicher Öl- und Gasbohrungen von entscheidender Bedeutung. Die biologische Abbaubarkeit wird nicht nur durch das enzymatische Potenzial, sondern auch durch die mikrobielle Toleranz gegenüber Kohlenwasserstoffen bestimmt. Die vorliegende Studie untersuchte den Kohlenwasserstoffabbau und die Toleranz von Ralstonia pickettii BP20 und Alcaligenes piechaudii KN1 gegenüber Bohrflüssigkeiten mit Diesel und aromatenarmen kontinuierlichen Phasen in Bezug auf ihren Zustand: nicht emulgiertes Öl, direkte (O/W) und invertierte (W/O) Emulsionen; und die Konzentrationen, die die mikrobielle Aktivität und Lebensfähigkeit beeinflussen. Im Allgemeinen zeigte A. piechaudii KN1 eine höhere Toleranz als R. picketti BP20; die Auswirkungen verschiedener Bohrflüssigkeiten auf die Lebensfähigkeit und Aktivität beider mikrobieller Stämme zeigten jedoch ähnliche Tendenzen. Das mikrobielle Wachstum und die Abbauraten von Kohlenwasserstoffen nahmen zu, wenn Diesel durch aromatenarmes Öl ersetzt und emulgiert wurde. Die höhere Produktivität wurde bei direkten (O/W) Emulsionen als bei invertierten (W/O) Emulsionen beobachtet. Ebenso war die Lebensfähigkeit von Mikroorganismen in niedrigaromatischen Flüssigkeiten und Emulsionen höher als in entsprechenden Diesel-Bohrflüssigkeiten. Die Toleranz gegenüber niedrigaromatischen Flüssigkeiten nahm in der Reihenfolge zu: Öl ohne Emulgator < Invertemulsion < Direktemulsion. Im Gegensatz dazu steigerte bei dieselbasierten Bohrflüssigkeiten die Direktemulsion die mikrobielle Lebensfähigkeit, während die Invertemulsion sie im Vergleich zu nicht emulgiertem Öl verringerte.