Emmanuel Andres, Abrar Ahmad Zulfiqar, Khalid Serraj, Jacques Zimmer, Thomas Vogel und Frederic Maloisel
Ziel: Ziel dieser Arbeit war es, unsere Beobachtungen zur idiopathischen oder immunthrombozytopenischen Purpura (ITP) bei älteren Patienten zu berichten.
Patienten und Methoden: Wir haben eine Kohorte von 41 aufeinanderfolgenden älteren ITP-Patienten (≥65 Jahre alt) in zwei ITP-Referenzzentren, nämlich den Universitätskliniken von Straßburg und Reims, Frankreich, retrospektiv untersucht. Wir haben insbesondere die klinischen Merkmale der Patienten sowie die verwendeten Therapien und Nebenwirkungen und die Ansprechraten der Patienten analysiert.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der 41 Patienten betrug 76,7 Jahre (Bereich: 65–91), 21 (51 %) waren älter als 75 Jahre und 27 waren weiblich. Zu den ersten Symptomen gehörten: Thrombozytopenie, die durch Routine-Blutbild festgestellt wurde, oder Blutungen, die auf die Haut beschränkt waren, in 27 Fällen (66 %); schwere Hautblutungen oder viszerale Blutungen an einer oder mehreren anderen Stellen in 14 Fällen (34 %). Die mittlere Thrombozytenzahl betrug 34,4 x 10 9 /l (Bereich: 1–120). Spontane Remission und vollständiges Ansprechen unter Therapie wurden bei acht Patienten (20 %) berichtet und 33 (80 %) wiesen zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Berichts noch immer eine chronische ITP auf. Während der Langzeitnachbeobachtung gab es drei Todesfälle. Nach 6 Monaten betrug die Ansprechrate 35 % mit Kortikosteroiden, 50 % mit Splenektomie und 40 % mit Danazol. Bei 100 % der älteren ITP-Patienten wurden Nebenwirkungen gemeldet, wobei 60 % bzw. 50 % auf Kortikosteroide bzw. Danazol zurückzuführen waren. Die Ansprechrate auf biologische Wirkstoffe, nämlich Rituximab und Thrombopoietin (TPO)-Rezeptoragonisten, lag bei 80 %, wobei keine Nebenwirkungen beobachtet wurden.
Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse bestätigen, dass das Alter das hämorrhagische Muster des ITP-Ausdrucks sowie die Reaktionen auf und Nebenwirkungen konventioneller ITP-Therapien beeinflusst.