Motohiro Kurosawa, Yujin Sutoh, Tatsuo Yukawa, Soichiro Hozawa und Eijin Sutoh
Durch Aspirin verschlimmerte Atemwegserkrankungen (AERD) sind durch schwere Asthmaanfälle nach Einnahme von Aspirin und/oder nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs) gekennzeichnet. Der typische Patient mit AERD ist ein Erwachsener, der im dritten oder vierten Lebensjahrzehnt eine therapieresistente chronische Rhinitis entwickelt. Der natürliche Verlauf und die klinischen Merkmale von AERD weisen darauf hin, dass sich während der Beurteilung der chronischen Rhinitis anhaltendes Asthma bronchiale entwickelt und schließlich nach der Einnahme von NSAIDs akute Atemwegsreaktionen auftreten. Die hemmende Wirkung von Aspirin und/oder NSAIDs auf die Cyclooxygenaseaktivität kann zu einer Umleitung zum 5-Lipoxygenaseweg führen, was zu einer Überproduktion von Cysteinylleukotrienen (LTs) führt. Daher besteht allgemeiner Konsens darüber, dass erhöhte Cysteinyl-LTs wichtige Entzündungsmediatoren bei AERD sind. Da eine Aspirinunverträglichkeit in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe auftritt, wird die genetische Prädisposition als entscheidender Faktor angesehen. Untersuchungen zu Kandidatengenen konzentrierten sich insbesondere auf Cysteinyl-LTs-assoziierte Gene, es wurden jedoch widersprüchliche Ergebnisse berichtet. Daher müssen sich künftige Untersuchungen auf umfassende Ansätze in Bezug auf andere genetische Biomarker konzentrieren. Wir haben vor Kurzem über das mögliche Vorhandensein anderer Genpolymorphismen bei japanischen Patienten mit AERD berichtet. Der natürliche Verlauf und die klinischen Merkmale von AERD deuten darauf hin, dass der entzündliche Prozess der Atemwegsschleimhaut bei AERD beginnt und anhält, auch wenn keine kontinuierliche oder sogar zeitweise Exposition gegenüber NSAIDs vorliegt. In dieser Übersicht schlagen wir daher einen hypothetischen Verlauf von AERD im Zeitverlauf vor, der hauptsächlich auf den Ergebnissen unserer Untersuchungen basiert, und präsentieren eine schematische Skizze des Verlaufs der durch NSAIDs ausgelösten Überempfindlichkeit mit Genen, wie z. B. Asthma-assoziierten Genen, die die Anfälligkeit für AERD auslösen, die Pathogenese beschleunigen und den Ausbruch von AERD herbeiführen können. Die Erkenntnisse unserer Studien basierten auf kleinen Stichproben einer japanischen Bevölkerung. Um unsere Hypothese zu bestätigen, sind künftige Validierungsstudien an unabhängigen Populationen erforderlich.