Pablo Scodeller
Die Überexpression von extrazellulären Matrixkomponenten im Tumorstroma wie Hyaluronsäure und Kollagen stellt eine Hürde für die Krebstherapie dar. Viele Tumoren exprimieren Hyaluronsäure (HA) und Kollagen zu stark. Die Überexpression dieser Komponenten führt zu einem Anstieg eines Parameters namens interstitieller Flüssigkeitsdruck, der den Widerstand gegen den Fluss einer Flüssigkeit darstellt. Hochmolekulare HA und Kollagen binden Wasser sehr stark, und daher wird die „Benetzung“ dieser Tumore mit der medikamentenhaltigen Lösung behindert, da dies die Verdrängung dieser fest gebundenen Wassermoleküle erfordert, die diese Polymere auflösen. Bei der Behandlung eines Tumors mit konventioneller Chemotherapie wird das Eindringen des Medikaments in das Gewebe aufgrund dieses Phänomens beeinträchtigt. In dieser Übersicht werden neue experimentelle Ansätze zum Abbau der extrazellulären Matrix mit Enzymen und deren Verwendung als Adjuvans für konventionelle Krebsmedikamente gesammelt. Es werden Adjuvanssysteme behandelt, die aus freien Enzymen in Lösung oder immobilisierten Enzymen auf der Oberfläche von Nanopartikeln bestehen oder von einem viralen Vektor exprimiert werden.