Leydimar Anmad Shihadeh, Diego Fernández-Rodríguez, Javier Lorenzo-González und Julio Hernández-Afonso
Bei akuten Koronarsyndromen kommt es zur Thrombusbildung und zum Verschluss der Koronararterie als Folge einer Ruptur/Erosion einer atherosklerotischen Plaque und der darauffolgenden Aktivierung von Thrombozyten und Gerinnungsfaktoren. Auch kardioembolische Ereignisse bei Vorhofflimmern stehen mit der Thrombusbildung und der systemischen arteriellen Embolisation in Zusammenhang, die durch die Blutstauung im linken Vorhof verursacht wird.
Thrombozytenaggregationshemmer bei akuten Koronarsyndromen und langfristige orale Antikoagulation bei Vorhofflimmern haben die Prognose durch Verringerung ischämischer Ereignisse verbessert, beide Behandlungen sind jedoch mit einem erhöhten Blutungsrisiko verbunden. Darüber hinaus sind Thrombin und aktivierter Faktor X die Schlüsselelemente in der Gerinnungskaskade, und neuartige orale Antikoagulanzien wirken, indem sie diese Gerinnungsfaktoren hemmen, wodurch ein doppelter Effekt erzielt wird: Verringerung ischämischer Ereignisse und Erhöhung hämorrhagischer Ereignisse.
Bislang ist der klinische Nutzen neuer oraler Antikoagulanzien bei Patienten mit akuten Koronarsyndromen und Vorhofflimmern noch nicht ausreichend untersucht. Aus diesem Grund besteht das Ziel dieses Manuskripts darin, grundlegende klinische Studien zu erläutern, in denen neue orale Antikoagulanzien bei Patienten mit akuten Koronarsyndromen getestet werden, sowie laufende Studien, in denen der Einsatz neuer oraler Antikoagulanzien bei Patienten mit akuten Koronarsyndromen und Vorhofflimmern untersucht wird: die Studien PIONEER AF-PCI (Rivaroxaban), RT-AF (Rivaroxaban) und REDUAL-PCI (Dabigatran).