Abstrakt

Bei Säuglingen mit hohem Risiko besteht trotz empfohlener Dosierung weiterhin Selenmangel

Susan Marshall

Ziele: Selen (Se) ist ein essentielles Spurenelement, das für die Entwicklung von Neugeborenen wichtig ist und zu oxidativem Stress beiträgt. Se-Mangel bei Frühgeborenen ist mit spät einsetzender Sepsis, bronchopulmonaler Dysplasie und schlechter neurologischer Entwicklung verbunden. Es ist unklar, ob die Empfehlungen der American Society for Parenteral and Enteral Nutrition zu Selen ausreichend sind. Wir untersuchten, ob die von ASPEN empfohlene Se-Dosierung (2 µg/kg/d) bei Hochrisiko-Säuglingen ausreichend ist.
Methoden: Wir untersuchten die Se-Werte von Januar 2017 bis August 2019 retrospektiv. Säuglinge wurden eingeschlossen, wenn sie �?�4 Wochen lang eine vollständige oder teilweise TPN erhielten. Der normale Se-Status wurde als 45–90 ng/ml definiert. Säuglinge mit Se-Mangel erhielten eine Se-Dosierung von 5–7 µg/kg/d und wurden nach 4 Wochen erneut untersucht. Die Ergebnisse werden als Mittelwert �?�SD angegeben.
Ergebnisse: Die Selenwerte wurden bei 39 Säuglingen untersucht, durchschnittliches GA 29,8 �?�5,36 Wochen und durchschnittliches Geburtsgewicht 1499 �?�837 g. Bei der ersten Se-Untersuchung wiesen 78 % der Säuglinge einen Mangel auf, mit einem mittleren Se-Spiegel von 40,95 �?�12 ng/ml. Nach 4 Wochen höherer Se-Dosierung blieben 35 % der Säuglinge mit einem Mittelwert von 54,04 �?�14 ng/ml mangelhaft. Laut T-Test wiesen bei höherer Dosierung weniger Säuglinge einen Se-Mangel auf (p < 0,0003).
Schlussfolgerung: Säuglinge mit längerer TPN von mehr als 4 Wochen haben ein hohes Risiko für einen Se-Mangel. Eine Se-Dosierung von 2 µg/kg/Tag ist für die Mehrheit der Hochrisikobabys unzureichend. Eine höhere Se-Dosierung verbesserte den Prozentsatz der Säuglinge mit ausreichend Se, aber ein Drittel litt weiterhin unter einem Mangel. Zukünftige Studien sind erforderlich, um prospektiv festzustellen, ob eine höhere Se-Zufuhr in der TPN einen Se-Mangel verhindert.

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