Sobral MB, Pereira RM, Faintuch J, Marzinotto MAN, Teixeira AC, Carrilho FJ und Oliveira CP
Hintergrund: Der Verlust von Knochenmineral ist bei älteren Menschen ein Problem der öffentlichen Gesundheit. Informationen über nicht ältere Männer mit chronischer alkoholbedingter Pankreatitis sind jedoch rar. Mit dem Ziel, die Korrelate der Knochenmineraldichte (BMD) in dieser Population zu untersuchen, wurde eine prospektive Studie durchgeführt.
Methoden: Klinisch stabile, abstinente Patienten (N=25) wurden entsprechend der Knochenmineraldichte in
die Gruppen Osteopenie, Osteoporose und Normalzustand eingeteilt. Zu den Methoden gehörten Krankengeschichte, Ernährungserinnerung, biochemisches und hormonelles Profil und Körperzusammensetzung, die durch Ganzkörper- und segmentale Bioimpedanzanalyse sowie Knochenmineraldichte (DXA) ermittelt wurde.
Ergebnisse: Die Patienten hatten eine Alkoholmissbrauchsgeschichte von etwa 2-3 Jahrzehnten. Obwohl sie je nach Gruppe durchschnittlich 6-12 Jahre lang alkoholfrei blieben, waren mehr als ein Drittel bereits Diabetiker. Der Ernährungszustand war akzeptabel und die biochemischen Tests im Wesentlichen normal. Die Hauptunterschiede bei Osteoporose betrafen höheres Alter (p=0,038) und geringere Lipidaufnahme (p=0,031). Auf der anderen Seite nahmen Körpergewicht, Muskelmasse und Fettmasse zahlenmäßig ab, jedoch ohne statistischen Unterschied.
Schlussfolgerungen: Mehr als 80 % dieser männlichen Bevölkerung litten unter einer abnormalen Knochenmineraldichte, trotz stabiler Krankheit, Alkoholabstinenz und fehlender Protein-Kalorien-Mangelernährung. Höheres Alter war relevant, und eine reduzierte Körpermasse könnte ebenfalls eine Rolle spielen. Die Ergebnisse deuten auf ein erhebliches Risiko für Osteopenie/Osteoporose hin, das viel höher ist als bisher berichtet. Weitere Studien sind erforderlich, um Ernährungs-, pharmakologische und Lebensstilrichtlinien für diese Bevölkerung festzulegen.