Berardi R, Santinelli A, Onofri A, Biscotti T, Ballatore Z, Caramanti M, Savini A, De Lisa M, Morgese F, Pompili C, Salati M, Chiorrini S, Brunelli A, Mazzanti P, Bearzi I und Cascinu S
Ziel: Lungenkrebs ist nach wie vor die weltweit häufigste Krebstodesursache und es fehlen validierte Biomarker zur Vorhersage des klinischen Ausgangs. Der Hedgehog-Signalweg (Hh) ist für Zellwachstum und -differenzierung von entscheidender Bedeutung. Ziel unserer Studie war die Untersuchung der Rolle der Hh-Signalgebung bei der Vorhersage des klinischen Ausgangs bei fortgeschrittenem NSCLC.
Methoden: Wir ermittelten die Expression Hh-verwandter Moleküle, darunter Ptch1 und Gli1 (nuklear und zytoplasmatisch), mittels Immunhistochemie in histologischen Proben (Biopsien und chirurgische Proben) von Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC. Alle in den Objektträgern enthaltenen neoplastischen Bereiche wurden berücksichtigt und sowohl die zytoplasmatische als auch die nukleäre Färbung entsprechend der positiven neoplastischen Zellen ausgewertet. Die Intensität der Färbung wurde ausgewertet und wie folgt bewertet: 0 (nicht vorhanden), 1+ (niedrig), 2+ (mittel) und 3+ (hoch).
Ergebnisse: Wir analysierten 35 histologische Proben von Lungenkrebs, 18 Adenokarzinome und 17 Plattenepithelkarzinome. Die positive Gli1-Zytoplasma- und Gli1-Kernexpression wurde bei Adenokarzinomen deutlich häufiger und in deutlich höherem Maße exprimiert als bei Plattenepithelkarzinomen (p<0,05), während Ptch1 sich bei den beiden Histotypen nicht signifikant unterschied. Das Gesamtüberleben war bei Gli1- und Ptch1-negativen Tumorproben länger als bei der positiven Gruppe (p=0,02). Die 18 Patienten mit Adenokarzinom erhielten Erlotinib als Zweitlinientherapie, und bei denjenigen mit geringerer Gli1- und Ptch1-Expression war das progressionsfreie Überleben deutlich erhöht.
Schlussfolgerung: Nach bestem Wissen und Gewissen ist dies die erste Studie, die die Rolle von HH bei NSCLC-Patienten untersucht. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass der Hh-Signalweg bei NSCLC eine wichtige prognostische Rolle spielen könnte, wobei es zwischen den Histotypen erhebliche Unterschiede gibt.