Ujendra Kumar
Fünf spezifische Rezeptorsubtypen, nämlich Somatostatinrezeptor 1-5 (SSTR1-5), die in zentralem und peripherem Gewebe auf selektive Weise differenziell exprimiert werden, spielen bei vielen pathologischen Zuständen des Menschen eine unterschiedliche Rolle. SSTRs besitzen sieben transmembranäre Domänen und sind an G-Proteine gebunden; sie gehören daher zur Superfamilie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPCRs). Es gibt zahlreiche Hinweise auf die Bedeutung der GPCR-Dimerisierung bei der Rezeptorbiogenese, -regulierung und -pharmakologie. Die Dimerisierung von SSTR-Subtypen, insbesondere die Bildung von Heterodimeren innerhalb der Familie oder anderer verwandter Rezeptoren, erzeugt neuartige Rezeptoren mit einzigartigen pharmakologischen, biochemischen und verstärkten Signaleigenschaften, die sich von denen des nativen Rezeptors unterscheiden, der als Monomere oder Dimere vorliegt. Ein Verständnis der molekularen Mechanismen der SSTR-Dimerisierung könnte eine Grundlage für die zukünftige Arzneimittelentwicklung bieten. Wichtig ist, dass Erkenntnisse über die Struktur, Funktion und Signalwege von SSTR-Subtypen einen großen Fortschritt bei der Verbesserung der Behandlung verschiedener Krankheiten wie neurodegenerativer Erkrankungen und Tumoren unterschiedlicher Herkunft bedeuten würden. Neben der Diskussion der Bedeutung der Homo- und Heterodimerisierung von SSTR-Subtypen im Besonderen beschreibt dieser Bericht zunächst das Konzept der GPCR-Dimerisierung und die Rolle wichtiger membrangebundener Signalproteine.