Azeez TA, Abo-Briggs TW
Als Schwangerschaftsdiabetes bezeichnet man jegliche Form der Glukoseintoleranz, die erstmals während der Schwangerschaft festgestellt wird. Die genaue Prävalenz ist in Afrika südlich der Sahara schwer zu bestimmen, da die verschiedenen Studien zu Schwangerschaftsdiabetes mellitus nicht dieselben Kriterien verwendeten. Die Länder Afrikas südlich der Sahara stehen vor besonderen Herausforderungen bei der Bewältigung der Belastung durch Schwangerschaftsdiabetes in der Region. Ziel dieser Übersicht ist es, einige dieser besonderen Herausforderungen hervorzuheben.
Es gibt keine universellen Kriterien für das Screening und die Diagnose von Schwangerschaftsdiabetes, was für Gesundheitsdienstleister und Forscher in der Region eine Herausforderung darstellt. Die wichtigste Säule der Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes ist eine Änderung des Lebensstils. Es gibt in der Region nicht genügend ausgebildete Ernährungsberater und Gesundheitserzieher, um diese Aufgabe zu übernehmen. Die Gesundheitsversorgung für diese Patientenkategorie ist in der Region nicht optimal. Die Kosten für Gesundheitsversorgung und Medikamente sind meist unerschwinglich, was einer optimalen Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes in Afrika südlich der Sahara entgegensteht.
Die kurzfristigen und langfristigen Komplikationen des Schwangerschaftsdiabetes mellitus für Mutter und Kind stellen eine zusätzliche Belastung für die Gesundheitssysteme in der Region dar, wenn man bedenkt, dass die Prävalenz des Schwangerschaftsdiabetes mellitus in der Region zunimmt.