Marolt U, Cencic A *, Gorenjak M, Potrc S
Aptamere sind einzelsträngige DNA- oder RNA-Oligonukleotide oder Peptide, die an spezifische Zielproteine binden können. Aptamere werden in einem Prozess namens Selex oder Zell-Selex erzeugt. Sie ähneln Antigenen hinsichtlich ihrer hochspezifischen Bindung im unteren nanomolaren und/oder pikomolaren Bereich. Im Gegensatz zu Antikörpern können sie in vitro erzeugt werden, sind stabilere Moleküle und haben eine geringere Immunogenität, eine bessere Gewebepenetration und eine schnellere Clearance. Aptamere können bei vielen Erkrankungen eingesetzt werden, unter anderem in der Krebsmedizin, da sie zellspezifische Marker in komplexen Systemen erkennen können, die keine spezifischen Zielmoleküle aufweisen. Darüber hinaus können Aptamere aufgrund ihrer toxischen, hemmenden oder aktivierenden Wirkung auf Zielzellen als Therapeutika eingesetzt werden, die indirekt oder direkt mit Arzneimitteln konjugiert werden.