George Kamkamidze, Tamar Kikvidze, Maia Butsashvili und Olga Chubinishvili
Eine Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) ist ein globales Gesundheitsproblem, das in vielen Teilen der Welt endemisch ist. 90 bis 95 % der infizierten Erwachsenen können das Virus loswerden. Genetische Faktoren des Wirts spielen eine wichtige Rolle bei der Bestimmung des Ausgangs einer HBV-Infektion. In dieser Studie wurde die Rolle des nicht funktionsfähigen CCR5-Rezeptors (CCRΔ32-Mutation) bei der Genesung von einer Hepatitis-B-Infektion unter georgischen Patienten untersucht. Es wurde eine Fall-Kontroll-Studie durchgeführt, bei der Studienteilnehmer mit anhaltender HBV-Infektion mit der doppelten Anzahl von Personen verglichen wurden, die eine HBV-Infektion überstanden hatten. Die Gesamtzahl der Studienteilnehmer betrug 282 (94 Fälle und 188 Kontrollen). Es wurden demografische, medizinische und verhaltensbezogene Merkmale der Studienteilnehmer erfasst. Die CCR5-Delta32-Mutation wurde mittels PCR-Methode ausgewertet. Die Gesamtprävalenz der CCR5-Rezeptormutation betrug 13,1 % (n = 37). Bei den Kontrollpersonen (HBsAg-) wurde eine CCR5-Rezeptormutation in 16,5 % (n = 31) festgestellt, bei den Fällen nur in 6,4 % (n = 6). Bei den Fällen war die Wahrscheinlichkeit einer CCR5-Δ32-Mutation im Vergleich zu den Kontrollpersonen 2,58-mal geringer (OR = 2,58; 95 % KI 1,12, 5,98). Die multivariante Analyse ergab, dass eine CCR5-Rezeptormutation und Alkoholkonsum unabhängige Prädiktoren für HBs-Positivität sind. Die Studie liefert klare Beweise dafür, dass genetische Faktoren (CCR5-Rezeptormutation) zusammen mit Umwelt-/Verhaltensfaktoren wie Alkoholkonsum eine wichtige Rolle bei der Persistenz des Hepatitis-B-Virus spielen.