Faouzia Zemani-Fodil, Meriem Abdi, Mostefa Fodil, Meriem Samia Aberkane, Naima Mesli, Mohamed Belazaar, Malika Mehalhal, Yasmina Rahal, Hadj Touhami, Nadhira Saidi-Mehtar und Abdallah Boudjema
Hintergrund: Die Neutralisierung der Inhibitorentwicklung gegenüber Faktor VIII ist eine der größten Herausforderungen bei der Behandlung von Hämophilie A. Mehrere Studien haben gezeigt, dass genetische Faktoren wie ethnische Zugehörigkeit, Familiengeschichte, Mutationen im Faktor-8-Gen und in Genen des Immunsystems die Entwicklung von Faktor-VIII-Inhibitoren beeinflussen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Beziehung zwischen der Inhibitorentwicklung und den Mutationstypen des F8-Gens in einer Stichprobe von Hämophiliepatienten aus Westalgerien zu analysieren.
Methoden: Um die molekulare Prädisposition für die Inhibitorentwicklung zu untersuchen, haben wir 24 Hämophiliepatienten mit und ohne Inhibitoren genotypisiert. Für die statistische Analyse wurde ein herkömmlicher Fisher-Exakt-Test verwendet. Ein p-Wert <0,05 wurde als Indikator statistischer Signifikanz betrachtet.
Ergebnisse: Insgesamt hatten sieben Patienten Inhibitoren entwickelt, 17 nicht. Sechs Patienten mit Inhibitoren (86 %) wurden als Low Responder eingestuft, während ein Patient (14 %) mit einem Bethesda-Inhibitor-Level über fünf Einheiten als High Responder eingestuft wurde.
Unter den Inhibitor-positiven Patienten identifizierten wir 4 mit Intron-22-Inversion, 1 mit einer Nonsense-Mutation (c.322A > T, p.Lys108*) und 2 ohne identifizierte F8-Mutation.
Wir konnten zeigen, dass es in unserer Untersuchungsgruppe einen Zusammenhang zwischen den F8-Genmutationen und der Inhibitorentwicklung gab. Diese Ergebnisse müssen jedoch in einer größeren Patientengruppe bestätigt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass genetische Faktoren nicht der einzige Faktor sind, der die Inhibitorentwicklung bei HA bestimmt; Umweltfaktoren spielen auch eine wichtige Rolle.