Jalal Rostampour1, Arvin Haghighatfard2,3*, Masoume Ghasemzadeh Qazvini4, Talie Karimi5, Elham Rastegarimoghaddam6, Atieh Alizadenik7 und Zahrasadat Hosseini8
Einleitung: Schizophrenie (SCZ) ist eine schwere psychiatrische Störung mit unklarer Ätiologie oder biologischer Diagnose. Die paranoide Persönlichkeitsstörung (PPD) ist eine Persönlichkeitsstörung vom Typ A, die durch Paranoia und allgemeines Misstrauen gekennzeichnet ist. Disrupted in schizophrenia 1 (DISC1) ist ein Gen auf dem menschlichen Chromosom 1, das an der neurologischen Entwicklung des Gehirns beteiligt ist. Variationen und Translokationen in diesem Gen wurden im Zusammenhang mit Schizophrenie und anderen psychiatrischen Störungen festgestellt. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Expressionsveränderung des DISC1-Gens im peripheren Blut von SCZ- und PPD-Patienten und deren Korrelation mit klinischen Merkmalen zu untersuchen.
Material und Methoden: Die Studie umfasste 300 SCZ-, 300 PPD- und 300 nicht-psychiatrische Personen. Es wurde Blut gesammelt und der Expressionsgrad von DISC1 mithilfe von quantitativer Echtzeit-PCR SYBR green ermittelt. Die DISC1-Proteinwerte der Lymphozyten wurden bei allen Probanden untersucht. Um den Schweregrad der psychiatrischen Symptome zu beurteilen, wurde außerdem die Positive and Negative Syndrome Scale (PANSS) von SCZ- und PPD-Patienten erhoben. Zur Analyse der exekutiven Funktionen wurde bei allen Probanden der Wisconsin Card Sorting Test (WCST) durchgeführt.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verringerung der DISC1-Genexpression bei SCZ- und PPD-Patienten im Vergleich zu Nicht-Psychiatern. Die DISC1-Proteinspiegel waren bei SCZ- und PPD-Patienten im Vergleich zu Nicht-Psychiatern signifikant verringert. Auch bei SCZ-Patienten waren allgemeine und negative Symptomwerte mit einer Herunterregulierung des DISC1-mRNA-Spiegels verbunden. Bei SCZ- und PPD-Patienten wurden Defizite der Exekutivfunktionen festgestellt, und es wurden Korrelationen zwischen der Verringerung der korrekten WSCT-Reaktion und der Herunterexpression von DISC1 bei SCZ- und PPD-Patienten festgestellt.
Diskussion und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigten, dass DISC1 ein potenzieller peripherer Marker für Schizophrenie sowie paranoide Persönlichkeitsstörung ist. Die Korrelation zwischen der Verringerung des DISC1-mRNA-Spiegels und der Schwere allgemeiner und negativer Symptome auf der einen Seite sowie Anomalien der exekutiven Funktionen auf der anderen Seite könnte die Hypothese der neurologischen Entwicklung zur Pathophysiologie von Schizophrenie und verwandten Persönlichkeitsstörungen, insbesondere der paranoiden Persönlichkeitsstörung, stützen.