Jafer Siraj,Seid Mussa Ahmed*
Hintergrund: Kristallines Penicillin wird seit Jahren zur Chemotherapie bakterieller Infektionen bei Kindern verwendet. Über die Angemessenheit der klinischen Indikation, der verabreichten Dosen, der Verabreichungshäufigkeit, der Dauer, der Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, der Kontraindikationen und des Therapieergebnisses in der Kinderstation des Jimma University Specialized Hospital (JUSH) ist jedoch nicht viel bekannt. Ziel: Die vorliegende Studie wurde durchgeführt, um den Einsatz von kristallinem Penicillin und seine Angemessenheit in der Kinderstation des JUSH im Südwesten Äthiopiens zu untersuchen. Methoden: Vom 4. bis 17. Februar 2013 wurde eine retrospektive Querschnittsstudie der Medikamentenakten hospitalisierter pädiatrischer Patienten durchgeführt, die vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 in der Kinderstation des JUSH kristallines Penicillin erhielten, um das Verwendungsmuster von kristallinem Penicillin zu beurteilen. Ergebnisse: Die Akten von insgesamt 183 hospitalisierten pädiatrischen Patienten wurden in die Studie einbezogen. In allen Fällen entsprachen Indikation, Verabreichungshäufigkeit, Kontraindikationen und Arzneimittelwechselwirkungen von kristallinem Penicillin der nationalen Standardbehandlungsleitlinie Äthiopiens für allgemeine Krankenhäuser und den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation zur Behandlung häufiger Erkrankungen bei Kindern in Gebieten mit begrenzten Ressourcen. Alle 183 (100 %) Fälle entsprachen den Richtlinien hinsichtlich Indikationen, Kontraindikationen und Dosierungshäufigkeit des Arzneimittels. Darüber hinaus entsprachen 181 (98,9 %) der Fälle den Richtlinien hinsichtlich Kontraindikationen. Allerdings entsprachen nur 149 (81,42 %), 153 (83,6 %) und 168 (91,80 %) der Fälle den Richtlinien zur Verwendung des Arzneimittels hinsichtlich Dosierung, Dauer und Behandlungsergebnis. Schlussfolgerung und Empfehlung: Die Einhaltung der nationalen Standardbehandlungsleitlinien durch die verschreibenden Ärzte wurde als vielversprechend befunden. Um den rationalen Einsatz zu verbessern und die Entwicklung von Resistenzen zu verhindern, sind die Intensivierung kurzfristiger Schulungen und Antibiotika-Kontrollsysteme einige der möglichen Lösungen, die das Krankenhaus ergreifen muss. Darüber hinaus sollten verschreibende Ärzte regelmäßig die Vollständigkeit der Patientenkarten überprüfen.